Endlich Ruhe! Das wünscht sich wohl so gut wie jeder, bevor er oder sie in den Urlaub fährt. Aber der Wunsch geht selten in Erfüllung, denn wo Menschen sind, da machen sie auch Lärm. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum auf der Welt erst zwei Orte, an denen man die Natur genießen kann, als „Quiet Trail“ ausgezeichnet sind, zu deutsch als „Stiller Pfad“: der Rundweg um den Cuifeng-See in Taiwan und nun auch der Niobrara National Scenic River im US-Bundesstaat Nebraska.
Hinter dieser Zertifizierung steht die US-amerikanische NGO Quiet Parks International (QPI), die es sich zum Ziel gesetzt hat, in einer immer lauteren Welt Orte der Stille für die Öffentlichkeit zu bewahren. Deshalb werden die Kandidaten für diese Auszeichnung auch gründlich mit Messgeräten „abgehört“, im Fall des Naturschutzgebiets am Niobara River dauerte der Prozess zwei Jahre lang.
Das Ergebnis: Wenn entlang des 76 Kilometer langen Flussabschnitts jemand Geräusche macht, dann ist es die Natur. Etwa die zahlreichen Wasserfälle, die emsigen Biber und Flussotter. Die rund 300 Bisons, die im Schutzgebiet leben, hört man zur eigenen Sicherheit besser nur aus der Ferne. Flugzeuge oder den Lärm von Autos kann man dort nicht wahrnehmen.
Urlauber können dort Wandern und Radfahren, bekannt ist der Naturpark aber vor allem vom Wasser aus – beim Kajaken und Kanufahren. Aber bitte leise.