Es funkelt und glänzt, wohin das Auge blickt. Lichterketten umrahmen die dicken Stämme meterhoher Palmen. Riesige goldene und rote Weihnachtskugeln hängen von imposanten Nadelbäumen. Urige Weihnachtwichtel locken in einen verzauberten Wald. Von mehreren Bühnen klingt Livemusik, mal rockig, mal weihnachtlich. Festlich geschmückte Pavillons strahlen mit Holzmöbeln, aufwendiger Beleuchtung und warmhaltenden Fellen und Decken Gemütlichkeit und Festlichkeit gleichermaßen aus. Und wäre das alles nicht prachtvoll genug, spiegelt sich dieser Lichterglanz im Meer: Willkommen im Advent in der kroatischen Küstenstadt Opatija.

Opatija einst und jetzt

Das alte Seebad in der Kvarner Bucht war einst beliebter Winterkurort der Habsburgermonarchie. Ein vergleichsweise mildes Klima, die frische Meeresluft und die auffallend üppige und selbst im Dezember noch überwiegend grüne Vegetation lockten bereits vor 150 Jahren eine Vielzahl an Besucher an. Zwischen 1867 und 1918 erlebte das damalige „Abbazia“ einen wahren Bau- und Tourismusboom.

Beliebtestes Fotomotiv ist der romantische, weihnachtliche Bogen, durch den man auf das Wahrzeichen Opatijas, das Mädchen mit der Möwe, blicken und ganz wunderbar davor posieren kann. Im angrenzenden Park des Heiligen Jakob erreicht das Adventtreiben seinen Höhepunkt. Hier tummeln sich die meisten Besucher, hier wartet das bunteste Programm.

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Kulinarisch können die Stände und Hütten hier locker mit den heimischen Christkindlmärkten mithalten. Der Renner sind die „Fritule“, für Kroatien typische frittierte Teigtaschen, die – frisch herausgebacken – je nach Wunsch mit Nutella, weißer Schokolade, Streuseln, Waldbeeren oder einfach mit Zimt und Zucker übergossen verkauft werden. Hier tummeln sich die längsten Schlangen, doch auch Glühwein, Punsch und Tee sind ebenso beliebt wie in Österreich.

Der Park liegt direkt am Lungomare, der rund zehn Kilometer lange Franz-Joseph-Promenade, die von Lovran über Opatija bis in den idyllischen Fischerort Volosko führt. Immer am Meer entlang – teils auf gleicher Höhe, teils auf den Klippen deutlich darüber – bietet der Weg wunderbare Ausblicke auf die See, die vorgelagerte Inseln, die Berge des Festlandes, auf jede Menge architektonischer Juwelen in Form von alten Villen und auf die wichtigste Nachbarin Opatijas: Kroatiens drittgrößte Stadt Rijeka, auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht.

Urbanes Flair in Rijeka

Der Glanz vergangener Tage ist auch in der nur eine halbe Stunde entfernten Stadt allgegenwärtig. Im Gegensatz zu Opatija ist es hier nicht gelungen, das reiche Erbe der Geschichte zu bewahren und zum Vorteil zu nutzen. Rijeka ist geprägt von absplitternden Fassaden und leerstehenden Industriegebäude. Dennoch lohnt sich ein Abstecher, denn sein kosmopolitisches Flair hat der Ort nie verloren. Hier gab es etliche Botschaften, hier warteten Auswanderer und Flüchtlinge auf die Überfahrt nach Amerika.

Das Beste an Rijeka: „Wir sind die authentischste Stadt Kroatiens“, sagt Fremdenführerin Irena Načinović nicht ohne Stolz. Vor allem die Orte an der Küste hätten sich in den vergangenen Jahren extrem nach den Touristen ausgerichtet, da sei für Einheimische und deren Bedürfnisse oft nicht mehr viel Platz. Irena, die in Rijeka geboren wurde und hier an einer der größten Universitäten des Landes studiert hat, startet ihre Touren am liebsten in Trsat. Neben dem besten Ausblick und kleinen Lokalen wartet der hoch gelegene Stadtteil mit einer Burg auf, in deren Hof sich vortrefflich Silvester feiern lässt.