Es gibt Momente, da kann man nur fassungslos den Kopf schütteln: Einkauf im Supermarkt, Tatort Obsttheke. Halbierte (!) Orangen und Grapefruits, feinsäuberlich eingewickelt in Frischhaltefolie (siehe Bild unten). Den Sinn dahinter können mir auch die Verkäuferinnen nicht erklären. Nur so viel: „Für die Kunden ist es praktischer.“ Eh. Der Kunde spart sich die unfassbare Anstrengung des Orangen-Schälens. Vielleicht ist eine ganze Frucht für einen Singlehaushalt auch nicht tragbar, ich weiß es nicht.

Halbierte Grapefruits im Supermarkt, feinsäuberlich in Plastikfolie gewickelt
Halbierte Grapefruits im Supermarkt, feinsäuberlich in Plastikfolie gewickelt © Sarah Ruckhofer

Aber eines ist klar: Genau deswegen ist das Plastik-Fasten so wichtig. Es öffnet die Augen für kleine und groß Umweltsünden, für die ich sonst vielleicht blind gewesen wäre. Mehr oder minder erfolgreich kämpfe ich mich in Woche drei durch die Einkäufe, Leinentasche und Stoff-Beutel für Obst und Gemüse sind selbstverständliche Begleiter geworden. Plastik-Schüsseln und -Tiernäpfe sind den Pendants aus Keramik oder Glas gewichen, auch mein Badezimmer ist deutlich Synthetik-befreit. Ich versuche, Kompromisse zu schließen: Mit Abschminkpads aus Bambus kann ich gut leben, ohne weiche Kontaktlinsen nicht. Meine wichtigste Erkenntnis in Sachen Plastik-Fasten aber ist: alleine geht es nicht! Ohne die Ratschläge von Mitstreitern wäre ich längst gescheitert.

Haben auch Sie Tipps, wie man Plastik im Alltag den Kampf ansagt? Kennen Sie Geschäfte, Onlineshops oder Direktvermarkter, die Sie gerne empfehlen möchten? Oder wissen Sie ein Rezept für plastikfreie Kosmetika, Putzmittel oder Ähnliches? Die gesammelten Leser-Ratschläge und -Ideen werden am Ende der Fastenzeit in der Zeitung und online veröffentlicht. Schicken Sie mir Ihre Vorschläge (gerne mit Fotos) sowie der Angabe Ihres Namens und Wohnortes an sarah.ruckhofer@kleinezeitung.at – ich freue mich!