"Ungesicherte Ladung kann bei einem Auffahrunfall mit etwa 50 km/h Belastungen erzeugen, die dem 50-fachen des Eigengewichts entsprechen. Dann wird zum Beispiel ein Skischuh mit 3 Kilo zum 150-Kilo-Geschoss", erklärt Hermann Wirrer, Chefinstruktor Nutzfahrzeuge der ÖAMTC-Fahrtechnik das Problem. Außerdem kann nicht oder nicht ausreichend gesicherte Ladung schwerste Verletzungen der Fahrzeuginsassen nach sich ziehen und zu Schäden im Auto führen. Hier sehen Sie, was beim Crashtest mit ungesicherter Ladung passiert. "Egal, ob man zu einem Ski-Tagesausflug unterwegs ist oder mit der Familie auf Urlaub fährt: Gepäck gehört so verstaut, dass es sich bei Fahr- und Bremsmanövern nicht selbstständig macht", stellt Wirrer klar. Ob man Ski überhaupt im Auto transportieren darf, erfahren Sie hier.

Wohin mit schweren Gegenständen?

Schwere Gegenstände gehören in den Kofferraum. "Koffer und Taschen sollten im Kofferraum möglichst weit unten an der Rückseite der hinteren Sitzbank platziert werden. Oder man packt sie in den hinteren Fußraum", sagt Wirrer. "Auf der Hutablage sollte nichts liegen, auf Rücksitzen nur, wenn es mit Zurr- oder Sicherheitsgurten gesichert ist." Weitere Tipps des ÖAMTC-Experten:

  • Sperriges in die Dachbox. Gegenstände wie Ski oder Snowboard werden sicherer in einer Dachbox transportiert.

  • Zurrgurte verwenden. Schwere Gegenstände sollten immer mit Zurrgurten oder -netzen gesichert werden.

  • Sicherheitsgurte als Verstärkung nutzen. "Die Gurte können quer über die Lehne gespannt und geschlossen werden. Dadurch wird die Rücksitzlehne im Ernstfall zusätzlich abgefangen", empfiehlt der Fachmann.

  • Taschen verschließen, Kartons abdecken. "Taschen oder Einkaufskörbe, die lose Teile enthalten, sollten verschlossen oder zugedeckt werden", so Wirrer. Bei Fahrzeugen mit Fließheck sorgen Sicherheitsnetze und Trenngitter für zusätzliche Sicherheit. Ohne diese sollte das Gepäck die Oberkante der Rücksitzlehne nicht überragen.

  • Freie Sicht. Wichtig ist beim Packen auch, dass die Sicht frei bleibt. "Der '3-S-Blick', also über Innenspiegel, Außenspiegel und über die Schulter, muss möglich sein", lautet der abschließende Tipp des Chefinstruktors.

Wie bei Verstößen gestraft wird

Wer auf ausreichende Gepäcksicherung verzichtet, riskiert neuerdings eine Strafe bis zu 10.000 Euro, damit wurde die Höchstsumme unlängst verdoppelt. "Außerdem kann die Weiterfahrt verboten werden. Und wenn die Verkehrssicherheit durch mangelnde Sicherung gefährdet wurde, kann das sogar mit einer Vormerkung geahndet werden", erklärt Wirrer. Dies sei zum Beispiel bei einer falsch beladenen und montierten Dachbox der Fall, die auf der Straße landet und eine Gefahr für den Nachfolgeverkehr darstellt.