Energiesparen steht gerade hoch im Kurs – nicht nur aus rein wirtschaftlicher Notwendigkeit. Dass auch veraltete oder ineffizient genutzte Elektrogeräte mit den Jahren eine Lücke in die Haushaltskasse reißen können, ist den meisten nicht neu. Aber Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie hoch der Jahresverbrauch Ihrer Waschmaschine ist? Oder was ein Waschgang ungefähr kostet? Die Zeitschrift "Öko-Test" hat nachgerechnet – und erklärt, worauf Sie achten können, um zukünftig beim Waschen die eine oder andere Kilowattstunde Strom zu sparen – und den einen oder anderen Liter Wasser noch dazu.

Waschen mit einem Neugerät

Nehmen wir ein neueres Waschmaschinen-Modell im unteren Preissegment (Neupreis etwa 350 Euro), wie es ein größerer deutscher Hersteller zurzeit im Angebot hat. Das betreffende Gerät – ein Frontlader, 8 Kilogramm Volumen, frei stehend, Energieeffizienzklasse B – verbraucht im energieeffizienten Waschprogramm "Eco 40-60" bei voller Beladung laut Hersteller rund 56 Liter Wasser und 0,77 kWh Strom pro Waschgang. "Nimmt man einen plausiblen Wasserpreis von 1,75 Euro/Kubikmeter an, ergeben sich reine (Trink-)Wasserkosten von 10 Cent. Allerdings sollten hier noch Abwasser- und Grundgebühren berücksichtigt werden, weshalb der Wasseranteil mindestens 20 Cent beträgt", heißt es bei "Öko-Test".

Und der Strom? "Bei einem Strompreis von 0,35 Euro/kWh, wie ihn viele Privathaushalte zurzeit – gerade noch – bezahlen, ergeben sich Kosten in Höhe von rund 27 Cent, die man (wegen der anteiligen Grundgebühren) auf 28 Cent aufrunden sollte. Haben sich Ihre Strompreise bereits verdoppelt (z. B. auf 0,60 Euro/kWh), sind 47 Cent realistisch."

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Anschaffungskosten und Waschmittel

Unser Beispielgerät kostet neu nun rund 350 Euro, was für eine Waschmaschine eher moderat ist. In Dauertests müssen Waschmaschinen über 1800 Durchläufe schadlos überstehen, was einer Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren entspricht: "Geht man davon aus, dass auch das Gerät aus unserer Beispielrechnung so lange durchhält, müssen rund 17 Cent für die Anschaffungskosten addiert werden."

Natürlich ist dieser Anteil an der Gesamtkostenrechnung am schwersten zu beziffern, weil er am meisten vom (Neu-)Preis des Geräts, dessen Langlebigkeit und auch dem jeweiligen Benutzerverhalten abhängt. Hier sind deshalb große Unterschiede möglich. Wer eine 1000-Euro-Maschine beispielsweise 15 Jahre lang im Schnitt nur einmal die Woche (z. B. in einem Singlehaushalt) benutzt, müsste bereits happige 1,28 Euro pro Waschgang allein für die Anschaffung ansetzen.

Je nach Marke und Form (Pulver, Flüssigwaschmittel, Tab, Waschblatt) des bevorzugten Waschmittels kommen pro Durchlauf zwischen 10 und 30 Cent noch an Waschmittelkosten dazu. Im Schnitt sind hier, wie man bei "Öko-Test" betont, 15 Cent pro Waschgang realistisch, wenn man Weichspüler oder andere Waschzusätze (von denen ohnehin abzuraten ist) einmal außen vor lässt.

In Summe mehr als ein Euro?

Damit ergeben sich für eine neuere Waschmaschine, die über gute Energieeffizienzwerte verfügt und im Eco-Modus genutzt wird – was unbedingt zu empfehlen ist –, die folgenden Kosten: Wasser (20 Cent) + Strom (28 Cent) + Anschaffung (17 Cent) + Waschmittel (15 Cent) = 80 Cent pro Waschgang. Wer wesentlich mehr für Strom bezahlt als 0,35 Cent/kWh, sollte einen Euro und mehr pro Waschgang ansetzen.

Und wenn die Maschine alt ist?

In den meisten Haushalten wird wohl mit älteren Waschmaschinen gewaschen. Wie sieht die Rechnung nun bei einem, sagen wir 20 Jahre alten Gerät aus? "Öko-Test": "In diesem Fall müssen wir von einem höheren Strom- (zum Beispiel 1,1 kWh) und Wasserverbrauch (zum Beispiel 60 Liter) pro Waschgang ausgehen; die übrigen Werte können (mit den bereits erwähnten Einschränkungen) identisch angesetzt werden. Mit den genannten Schätzwerten für ein älteres Gerät ergibt sich so: Wasser (21 Cent) + Strom (39 Cent) + Anschaffung (17 Cent) + Waschmittel (15 Cent) = 92 Cent/Waschgang (und mehr). Warum die Differenz nicht größer ausfällt? "Der Grund ist schlicht, dass bei Waschmaschinen in den letzten 20 Jahren keine einschneidenden Effizienzgewinne mehr gemacht wurden, was auch damit zu tun hat, dass Energiegewinne an einer Stelle oft an anderen Stellen wieder verloren gegangen sind – indem beispielsweise neue Smart-Home- und Digital-Funktionen hinzukamen, die ihrerseits Energie verbrauchen. Hier spricht man vom sogenannten Rebound-Effekt".