Die allgemeine Teuerung zwingt derzeit viele Konsumentinnen und Konsumenten, beim Lebensmitteleinkauf mehr denn je auf günstige Angebote zu achten. Wer dabei fast automatisch zu Großpackungen greift, kann allerdings ordentlich draufzahlen, wie die aktuelle Recherche von Foodwatch Österreich zeigt. Die Organisation hat in unterschiedlichen Supermärkten Produkte geprüft, die sowohl in Groß- als auch in Kleinpackungen angeboten werden. Bei etlichen davon war der Kilopreis bzw. Literpreis bei den kleineren Gebinden deutlich billiger als bei der größeren Version desselben Produkts. Aktionsware wurde bei der Recherche bewusst ausgeklammert.
Lisa Kernegger, Leiterin von Foodwatch Österreich, fasst die Ergebnisse so zusammen: „Unsere Recherche hat gezeigt, dass die Regel ,große Packung – kleiner Preis' zwar meistens, aber nicht immer stimmt. Denn etliche Großpackungen sind im Verhältnis teurer als die kleineren desselben Produkts. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen jeden Cent zweimal umdrehen, ist so eine Preisgestaltung besonders ärgerlich und aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar.“
Die Ergebnisliste
Hier geht es zur Liste mit den Detail-Ergebnissen:
Zu den besonders drastischen Beispielen zählen etwa bei den Süßigkeiten neben Merci auch die Mozartkugeln von Mirabell: "Die achteckige Plastik-Dose kostet gleich stolze 31 Prozent mehr als das Sackerl. Dabei ist in der Dose nur eine einzige Mozartkugel mehr drinnen", sagt Kernegger. Ein Negativ-Beispiel bei den Milchprodukten: "Das ,Billa immer gut'-Heumilch-Joghurt ist im Kilokübel um 11 Prozent teurer, als wenn man zwei 500 g Becher kauft."
Der Grundpreis auf dem Regal
Nur auf den Verkaufspreis zu achten, ist beim Einkauf also keine gute Idee. "Aussagekräftig ist allein der Grundpreis eines Lebensmittels. Dieser muss in Euro angegeben und auf 100 Gramm/1Kilo beziehungsweise 100 Milliliter/1Liter berechnet auf dem Regal stehen." Erschwerend beim Einkauf sei allerdings, dass die große Version eines Produktes und die kleine Version nicht immer nebeneinander im Regal stehen."Wir fordern, dass die Großpackung zumindest nicht teurer verkauft wird als die Kleinpackung. Man sollte durch die Wahl der Großpackung keinen finanziellen Nachteil haben", erklärt Kernegger.