Der VKI hat gemeinsam mit der Stiftung Warentest 16 verschiedene Cremes, Sprays, Lotions und Milch in einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Überprüft wurde vor allem, ob die Sonnenschutzmittel den ausgelobten Lichtschutzfilter einhalten. Die gute Nachricht: 13 Produkte bieten zuverlässigen Schutz vor UV-Strahlung, acht davon heimsten sogar ein insgesamt sehr gutes Testurteil ein. Es gab allerdings auch drei Nieten, die den versprochenen UV-Schutz nicht liefern können – in allen drei Fällen handelt es sich um Naturkosmetika: "Speick Sun", die "Lavera Sensitiv Sonnenlotion" und "Das Boep Sonnencreme Sensitiv" schnitten deshalb mit "nicht zufriedenstellend" ab. Hier geht es zum gesamten kostenpflichtigen Test.
Neues Prüfprogramm
Die aktuellen Test-Ergebnisse sind nicht direkt mit früheren Tests des VKI vergleichbar, weil die Parameter diesmal etwas geändert wurden. Weil schon länger kein Mittel mehr gefunden wurde, das mit Keimen belastet war, wurde beschlossen, die mikrobiologische Qualität der Produkte nicht mehr untersuchen zu lassen. "Diese Problematik haben die Hersteller inzwischen gut in den Griff bekommen", heißt es beim VKI.
Ebenfalls aus dem Prüfprogramm geflogen ist die Hautpflege. "Grund dafür ist, dass klassische Sonnencremen zunehmend von Sprays und Gelen verdrängt werden." Wichtiger Zusatz: "Letztere bieten aber keine Feuchtigkeitsanreicherung der Haut und haben diesbezüglich gegen die traditionellen Cremen keine Chance."
Neu in den Test eingeflossen sind Inhaltsstoffe, die die Konsumentenschützer als kritisch betrachten und die früher bei der Bewertung keine Berücksichtigung fanden. Im aktuellen Test sind deshalb die Produkte von Eucerin und Müller durchgefallen. Die Gel-Creme von Eucerin enthält den UV-Filter Homosalat, der im Verdacht steht, das Hormonsystem zu beeinflussen. Laut EU-Kosmetikverordnung dürfen Sonnenschutzmittel bis zu zehn Prozent Homosalat enthalten. Die Allergy Protect Sun Gel-Creme hält diese Grenze ein.
Im Spray von Müller wiederum stecken vergleichsweise hohe Mengen an Benzophenon. Die Substanz könnte als Verunreinigung oder als Abspaltprodukt des UV-Filters Octocrylen hineingelangt sein. Benzophenon steht im Verdacht, Krebs zu begünstigen. Allerdings ist die Datenlage derzeit noch dürftig, deshalb ist das Gesundheitsrisiko nicht klar abschätzbar.