Mit Kurkuma lassen sich orientalische Gerichte verfeinern, es passt gut zu Eintöpfen und gilt noch dazu als ganz besonders gesund. Gern wird zu Kurkuma in Pulverform gegriffen. Die Zeitschrift Ökotest wollte wissen, was wirklich im Kurkuma-Pulver steckt und brachte 21 Produkte, elf davon in Bio-Qualität, in spezialisierte Labore. Das Ergebnis war ernüchternd: "Die Mehrheit der getesteten Produkte ist aus unserer Sicht stark mit Mineralöl belastet. Auch wenn man Gewürze meist sparsam einsetzt: Da es keine verbindlichen Grenzwerte gibt, werten wir die gemessenen Gehalte genau so streng wie in anderen Lebensmitteln", heißt es bei Ökotest.
Neben Mineralöl fand das beauftragte Labor auch Pestizide und ein Krebsgift. Hier geht es zum kostenpflichten Test.

Insgesamt fallen beim Test 18 Produkte durch  – "vor allem wegen aus unserer Sicht zu hoher Belastung mit Mineralölbestandteilen." Hinzu kommen Pestizide und das krebserregende Benzo[a]pyren. Besonders auffällig: In allen getesteten Kurkuma-Pulvern stecken gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, kurz MOSH genannt. Die Stoffe reichern sich im menschlichen Körper an -  was das für die Organe bedeutet, ist freilich noch unklar. Neben den gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen fand das Labor aber auch die völlig unerwünschten aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) – zum Glück nur in einem Kurkuma-Pulver („Indischer Safran“ von Edora Gewürze). Die aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen sind deshalb so unerwünscht, da nicht auszuschließen ist, dass sich unter ihnen auch krebserregende Verbindungen befinden.

Wie das Mineralöl in das Pulver kommt? Bei Ökotest heißt es: "Mineralöl kann unter anderem aus Jutesäcken, die vielfach in den Ursprungsländern eingesetzt werden, in die Gewürze gelangen. Das schreiben uns einige Anbieter. Ebenso sprechen viele Anbieter von einer sogenannten ubiquitären Grundbelastung des eingesetzten Rohstoffs. Ubiquitär bedeutet soviel wie 'überall vorkommend'. Hinzu kommt noch der Eintragsweg aus Kunststoffen – zum Beispiel aus Verpackungen. Etliche Anbieter sind sich der Problematik anscheinend bewusst und geben an, an "Minimierungsstrategien" zu arbeiten.

In einigen Produkten stieß das Labor auf Pestizid-Werte, für die Noten abgezogen wurden. Drei davon sind Bio-Produkte. "Das ist ungewöhnlich und ärgerlich, denn Verbraucher greifen zu Bio-Proudkten, um Pestizidbelastungen zu umgehen", sagen die Tester. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Schimmelpilzgifte wie Aflatoxine und Ochratoxin A sind kein Problem. Außerdem sind die gemessenen Spurengehalte des Schwermetalls Blei unproblematisch.

Kurkuma kaufen und lagern

Statt fertig gemahlenen Kurkuma zu verwenden, bietet sich frischer Kurkuma aus einem Bioladen an. Zur Anwendung: Äußere Korkschicht entfernen, mit dem Messer zerkleinern und dabei Handschuhe tragen, weil  die Finger sonst tagelang gelb sind. Kurkuma immer dunkel lagern, da das Gewürz im Licht schnell verblasst und sein Aroma verliert.

Übrigens: Der Anbau von Kurkuma kann sich lohnen – dieses Fazit zieht das Gartenbauzentrum des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen in Geisenheim nach einem ersten Anbauversuch. Nach rund 40 Wochen, angefangen mit dem Auslegen von Bio-Handelsware bis zur Kultur in Kisten, habe sich eine "anbauwürdige Erntemenge an qualitativ hochwertigen Rhizomen gebildet".