Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer ließen neun Proben Toastschinken und einen Toastblock am Ende ihres Mindesthaltbarkeitsdatums im Labor der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mikrobiologisch, sensorisch sowie chemisch-physikalisch untersuchen. Für die Untersuchung wurden ausschließlich konventionelle Produkte ausgewählt. Der Preis der Schinken lag zwischen 0,85 und 1,25 Euro pro hundert Gramm. Der Toastblock war mit 0,81 Euro pro hundert Gramm das günstigste Produkt im Test.

Dreimal zu hohe Keimbelastung

Alle Produkte wurden bei der sensorischen Verkostung als "produkttypisch" bzw. "unauffällig" beurteilt. Zudem wurden in keiner der zehn Proben Krankheitserreger wie etwa Salmonellen, Listerien, Staphylokokken oder Enterobakterien nachgewiesen. Unterschiede zeigten sich aber in der Gesamtkeimzahl sowie beim Gehalt an Milchsäurebakterien. Diese lösen zwar keine Krankheiten aus, können den Schinken aber geschmacklich stark beeinträchtigen und im Extremfall auch ungenießbar machen. Aufgrund einer nachweislich hohen Anzahl dieser Keime bei drei Proben im Test wurde deren mikrobiologischer Zustand lediglich für noch ausreichend befunden. Vier Proben schnitten mikrobiologisch sehr gut und drei gut ab.

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Die Testergebnisse

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Wie viel Wasser in Schinken enthalten sein darf, ist im österreichischen Lebensmittelbuch mit einem Wasser- zu Eiweiß-Verhältnis von höchstens 4,0 (zuzüglich einer Toleranz von +0,2) festgelegt. Eine Überschreitung weist darauf hin, dass zu viel Wasser zugesetzt wurde. Sieben Proben lagen innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens. Zwei Produkte lagen außerhalb der Toleranz. Der Toastblock im Test hatte einen erhöhten Wassergehalt auf der Verpackung deklariert. Er ist daher vom Codex ausgenommen.

Toastblock ist kein Schinken

Es macht durchaus einen Unterschied, ob die Produktbezeichnung Toastblock oder Toastschinken lautet. In Österreich muss Toastschinken aus bestimmten Edelteilen vom Schwein, genauer gesagt aus kleineren Stücken vom Schlögel hergestellt werden. Toastblock hingegen wird aus anderen Schweinefleischstücken zusammengesetzt und muss die im Lebensmittelbuch festgesetzten Vorgaben für die Bezeichnung "Schinken" nicht erfüllen.

Viele Hersteller peppen den Geschmack des Schinkens mit Aromen und Gewürzextrakten auf. In zwei Produkten ist der umstrittene Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat enthalten. Wer Wert auf möglichst natürliche Produkte legt, sollte das Zutatenverzeichnis lesen.

Nicht auf Vorrat kaufen!

Toastschinken ist ein sensibles Produkt, welches gut gekühlt und nicht unbedingt bis zum Ende der Mindesthaltbarkeit gelagert werden sollte – auch wenn die Packung noch geschlossen ist. Schinken kann man problemlos einfrieren, dadurch verlängert sich die Haltbarkeit. Nach dem Öffnen ist ein rascher Verzehr ratsam.