"Foodwatch" setzt sich in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden schon lange für Konsumentenrechte ein und deckt im Rahmen von Kampagnen Missstände auf dem Lebensmittelmarkt auf: Verbraucher werden ja gern mit aufwändig gestalteten Verpackungen und Werbeversprechen in die Irre geführt. Das EU-Lebensmittelrecht formuliert zwar klar den Schutz von Verbaucherinteressen als Ziel. In der Praxis werden aber nach Erfahrung von "Foodwatch" viel zu oft Interessen der Lebensmittelhersteller vorangestellt.

Zwei erfahrene Umweltschützerinnen

„Wir freuen uns, foodwatch in Österreich jetzt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Lebensmittelhersteller täuschen uns viel zu oft mit verheißungsvoller Werbung, locken mit vermeintlich gesunden Produkten und versprechen Dinge, die sie nicht halten. Wir wollen Unternehmen, Politiker und Behörden dazu bewegen, das zu ändern“, sagen Lisa Kernegger und Heidi Porstner, die das Foodwatch-Büro in Wien leiten. Die beiden waren Kolleginnen bei Global 2000 und haben nationale und internationale Projekte und Kampagnen für den Umweltschutz geleitet. "Wir hatten gemeinsam die Idee, dass es eine Organisation wie foodwatch in Österreich braucht, die sich schwerpunktmäßig mit dem Lebensmittelmarkt beschäftigt", erklären sie ihre Motivation.

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Ab sofort gibt es das Online-Tool "dasregtmichauf", wo sich Konsumenten engagieren können und billige Werbeschmähs hochladen und teilen können. Die Mission von Foodwatch Österreich ist jedenfalls klar: Die Grundlage des Lebensmittelrechts in der EU bildet die "EU-Basisverordnung zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts". Sie besagt, dass die Verpackung von Lebensmitteln Konsumenten nicht irreführen darf: Weder durch ihre Aufmachung noch durch Werbung oder durch die über sie verbreiteten Informationen. Auch das österreichische Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz sagt klipp und klar: ,Es ist verboten, Lebensmittel mit zur Irreführung geeigneten Informationen in Verkehr zu bringen oder zu bewerben. "Die Realität sieht aber anders aus", sagen Kernegger und Porstner, die das dringend ändern möchten, zumindest ein Stück weit.

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