Der Mund-Nasen-Schutz – so viel ist sicher – wird in den kommenden Monaten unser ständiger Begleiter bleiben. Mit ein bisschen Geschick wagen sich viele selbst an die Nähmaschine und kreieren modische Modelle, die zu ihren Outfits passen. Masken aus Stoff haben den großen Vorteil, dass man sie nach dem Tragen nicht wegwerfen muss, sondern einfach in die Waschmaschine steckt. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Müll. Und wenn man es richtig angeht, dann schützen auch Stoffe, die jeder zu Hause hat, so gut wie gekaufte Einwegmasken.

Das zeigt der Test von UFC-Que Choisir, einer Partnerorganisation des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), in dem 14 Stoffe auf ihre Tauglichkeit im Hinblick auf Filtrationsleistung und Atmungsaktivität untersucht wurden. „Da die Schutzmasken zweilagig sein sollten, wurden mit einer Ausnahme immer zwei übereinandergelegte Lagen desselben Stoffes im Neuzustand und nach zehn Mal Waschen getestet“, erklärt Birgit Schiller, Leiterin der Testabteilung für Kosmetik und Chemie beim VKI.

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Am besten haben dabei dicker Baumwolljersey, Viskose-Jersey, Molton für Sweatshirts sowie klassischer T-Shirt-Jersey abgeschnitten. Ebenfalls sehr gut wurde mit Batist gefütterter Jeansstoff bewertet. „Alle diese Gewebe filterten mehr als 90 Prozent der ausgeatmeten Partikel“, sagt Schiller. Auch nach dem Waschen sei eine sehr gute Filtrationsleistung gegeben. „Diese Stoffe hat jeder daheim und kann sie als Mund-Nasen-Schutz recyceln.“

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Vier weitere Materialien – Popeline für Hemden, bedruckter Baumwollstoff mit Fadendichte 120, Sport-Polyester und Polyestersatin – filterten 70 bis 89 Prozent der Partikel, was immer noch gute Werte seien. Um sie zu MNS-Masken zu verarbeiten, eigneten sich hingegen Cretonne und Cretonne-Mischgewebe, Burlington für Hosen, Lycra für Badebekleidung sowie Leintuchstoff mit Fadendichte 57 nicht. „Wobei sich die Filtrationsleistung von Burlington und dem Leintuch nach zehn Mal Waschen markant verbessert hat“, sagt Schiller.

Ein Stoff, der eine gute Filterleistung hat, bringt aber auch den Nachteil mit, dass man durch sie schwerer atmen kann. „Von den Materialien mit sehr guter Filtrationsleistung bekommt man durch klassischen T-Shirt-Stoff aus 95 Prozent Baumwolle und fünf Prozent Elasthan noch am meisten Luft“, sagt Schiller. Allerdings sinkt die Atmungsaktivität hier mit dem Waschen. Noch leichter atmet es sich durch zwei Lagen von Sport-Polyester bei immer noch guter Filterleistung.

Eine zweilagige Maske aus geeigneten Stoffen mit einer integrierten Tasche, in die man ein Einwegtaschentuch steckt, kommt sogar an die Werte von OP-Masken heran. „Das Taschentuch muss man natürlich regelmäßig wechseln, da es rasch durchfeuchtet. Das beeinträchtigt die Filtrationsleistung“, sagt Schiller. Keinesfalls sollte man dafür allerdings zu allerlei Filtern greifen, die man sonst im Haushalt verwendet, nur weil ,Filter‘ drauf steht. „Staubsauger- oder Kaffeefilter haben im Gesicht nichts verloren.“

Wichtig sei neben gutem Stoff und Sitz auch, dass das Material auch angenehm zu tragen ist und die Haut nicht irritiert. „Dafür kann man auch verschiedene Stoffe kombinieren“, rät Schiller. Den mit höherem Tragekomfort auf der Innenseite, der mit besserer Filtrationsleistung außen.

Auch was die Form angeht, haben die Konsumentenschützer Empfehlungen: „Denn die beste Maske nützt nichts, wenn sie nicht richtig aufgesetzt wird oder nicht gut sitzt“, sagt Schiller. Empfohlen werden zum Beispiel die Barrieremasken mit horizontalen Falten von der Nase bis zum Kinn. Wem das handwerklich zu schwierig ist, dem sei die sogenannte „Entenschnabelmaske“ an Herz gelegt, für die man im Internet auch viele Schnittmuster findet. Weniger geeignet sind „Ninja“-Masken mit einer durchgehenden vertikalen Naht, die ein mögliches Leck für Partikel sein kann. Generell gilt: Die Naht sollte möglichst kleine Stiche und Löcher haben.

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