Laub ist kein Mist. Es ist seit der Entstehungsgeschichte der effizienteste Humuslieferant. Die oft zitierte „gute Walderde“ ist das Ergebnis des jährlichen Laub- und Nadelfalls. Deshalb sollte man niemals Laub aus dem Garten entfernen, sondern nutzen.
Laub überträgt kaum Krankheiten. Kastanienlaub, das von der Miniermotte befallen ist, sollte man entsorgen. Genau so wie Walnusslaub, das von der Marssonina-Blattfleckenkrankheit befallen ist. Doch alle anderen „kranken“ Blätter (Mehltau, Rosenrost etc.) stellen nach dem Kompostieren keine Gefahr mehr dar.
Laub ist nicht giftig. Es enthält allerdings manchmal Gerbstoffe (Eiche, Walnuss). Damit verändert der Baum das Substrat im Umfeld und sorgt so für eine ideale Bedingung für sein Wachstum und verhindert anderen Wildwuchs.
Laub braucht nicht endlos zum Verrotten. Im Gegenteil, das meiste Laub verrottet extrem schnell: Laub von Haselnuss, Linde, Ahorn oder Obstbäumen ist innerhalb von wenigen Monaten Humus, wenn man es im Kompost mit Hornspänen oder einem organischen Dünger mischt. Länger benötigt das Laub von Eiche, Nussbaum und Magnolie, doch genau dieses Laub ist nach etwa drei Jahren der beste Torfersatz.
Laub muss man nicht überall entfernen. Nur von Wegen (wegen der Rutschgefahr) und von Rasenflächen (wegen des Lichtmangels für die Gräser) muss das Laub entfernt werden. Unter Hecken, auf Stauden- und Gemüsebeeten, im Hochbeet oder unter Beerensträuchern bleibt es liegen. Am besten mit einer dünnen Schicht Kompost beschweren.
Laub soll man nicht wegsaugen. Denn damit saugt man auch die vielen Nützlinge mit und vernichtet sie. Laubbesen sind am idealsten, doch gelingt es auch perfekt mit dem Rasenmäher. Das gehäckselte Laub ist ein noch besserer Mulch, weil es nicht davonfliegt. Laubbläser sind zwar auch unbeliebt, doch die neuen Akkugeräte sind deutlich leiser und an manchen Stellen ganz praktisch.