Die österreichische Bevölkerung erachtet den Klimawandel als ein wichtiges Thema und ist mit überwiegender Mehrheit der Ansicht, dass Maßnahmen dagegen notwendig sind. Größere Anstrengungen gegen sollten die Wirtschaft, jeder Einzelne und die Regierung setzen, meinen zumindest die Befragten einer am Donnerstag präsentierten Studie des Marktforschungsinstituts Integral.

"Es ist wichtig zu wissen, wo die Leute hinsichtlich der Klimakrise stehen, um sie auch abholen zu können", erklärte Anita Malli, Geschäftsführerin der Initiative "Mutter Erde", ihre Motivation, eine repräsentative Studie durchführen zu lassen. So wisse man nun etwa, dass ein überwiegendes Interesse (79 Prozent) am Klimawandel vorhanden sei und rund neun von zehn Personen gegensteuernde Maßnahmen als sinnvoll und notwendig erachten. Jedoch fühlen sich nur elf Prozent der 1.000 im August befragten Personen sehr gut über das Thema informiert. "Es handelt sich um ein komplexes Thema, vielfach fehlt das große Bild. Hier liegt ein eindeutiger Auftrag vor, dieses Informationsdefizit zu beheben", meinte Malli.

Die Bereitschaft, sich künftig klimafreundlicher zu verhalten, ist weitgehend vorhanden. Ein Viertel der Bevölkerung gibt an, dies sicher zu tun. Weitere 55 Prozent haben es eher vor. Bereits jetzt geben jeweils rund drei Viertel der Befragten an, Gebrauchsgegenstände lange zu verwenden bzw. reparieren zu lassen und regional produzierte sowie saisonale Lebensmittel zu kaufen. Zwei Drittel machen bereits weniger Flugreisen, um das Klima zu schonen. Relativ wenige Befragte (34 Prozent) achten darauf, weniger Auto zu fahren. Weitere 16 Prozent haben das jedoch künftig vor. "Zum Teil handelt es sich hier um Lippenbekenntnisse, aber man erkennt, es handelt sich um ein wichtiges Thema", stufte Bertram Barth, Geschäftsführer von Integral Marktforschung, die Studienergebnisse ein.

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Die Österreicher würden es vor allem unterstützen, wenn künftig mehr Ökostrom produziert werden würde (89 Prozent). Dichtere Fahrpläne des öffentlichen Verkehrs (82 Prozent) und eine Umgestaltung des Steuersystems nach dem Verursacherprinzip (79 Prozent), sodass klimafreundliches Verhalten günstiger wird und klimaschädliches Verhalten teurer, finden ebenfalls breite Unterstützung. Weiters können sich die Befragten damit anfreunden, dass die Mehrwertsteuer auf Öffi- und Bahntickets abgeschafft wird und Wirtschaftshilfen der Regierung ausschließlich an klimafreundliche Betriebe ausgezahlt werden.

Dass die Politik jedoch die richtigen Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel setzen wird, glaubt lediglich ein Drittel der Befragten. "Die Regierung sollte sich auf die Wünsche der Bevölkerung besinnen. Großkonzerne diktieren noch immer viel in der Politik", meinte Agnes Zauner, Geschäftsführerin der Umweltschutzorganisation Global 2000. Geplante Maßnahmen wie eine ökosoziale Steuerreform seien zu begrüßen, jedoch müssten diese schneller umgesetzt werden. "Die Bevölkerung ist bereit. Politik und Wirtschaft müssen jetzt mutig vorangehen", forderte Zauner.