Der Daumen macht meistens, was er will. Obwohl er ja eigentlich Fingertruppen-Schichtleiter wäre. Und das nicht nur in Sachen Facebook-Likes, wo er besonders gerne öffentlichkeitswirksam in Erscheinung tritt. Auch im Alltag geht er gerne seine eigenen Wege: vor allem auf dem Handy-Display. Und wenn dann noch die Eile und das Texterkennungsprogramm ihre Finger im Spiel haben und "nett" in "fett" verwandeln, hat man in Kürze auch im zwischenmenschlichen Bereich ziemlichen Erklärungsbedarf.Autokorrekturprogramme basieren auf der Tatsache, dass es nur wenige Wörter mit übereinstimmender Tastenkombination gibt. So erkennen sie schon während des Tippens die Kombination und versuchen sie automatisch zu einem passenden Wort zu ergänzen. Sie entwickeln quasi ein Eigenleben und übernehmen den Endspurt des Tippens. Das klappt. Aber nicht immer. Manchmal erinnern die digitalen Worthülsen auch an das Kinderspiel "Stille Post": Das Endergebnis hat mit dem Ausgangswort häufig nicht mehr viel zu tun.