In den USA gekaufte Smartphones haben in den vergangenen Monaten tausende SMS an die Notrufnummer 122 verschickt. Die betroffenen Handy-Besitzer bekamen Rechnungen über mehrere hundert oder über 1.000 Euro. Die Arbeiterkammer Vorarlberg (AK) setzte sich für die belangten Personen ein und stand gleichzeitig vor einem Rätsel: "Sowas hatten wir noch nie", sagte AK-Konsumentenschützer Paul Rusching.
Vier Betroffene hätten sich bisher bei der AK gemeldet, alle hätten ihr Smartphone der Marke Samsung in den USA erworben, sagte Rusching in einer Aussendung. Eine Altenpflegerin aus dem Vorarlberger Unterland sollte eine Rechnung von mehr als 1.700 Euro begleichen, nachdem ihr Handy 5.733 SMS an den Feuerwehrnotruf 122 verschickt hatte. Dieser Fall sei noch nicht bereinigt. Nachzugeben komme aber nicht infrage, so Rusching.
Eine Lösung wurde hingegen schon für eine in Altach wohnhafte Frau gefunden. Ihr Smartphone versandte zwischen 28. Jänner und 27. Februar 1.203 SMS an die 122. Die dafür aufgelaufenen Kosten von 348,91 Euro erhielt sie nach Intervention der AK gut geschrieben.
Visual Voicemail
"Für den offenkundigen Softwarefehler, der selbst Spezialisten vor Rätsel stellt, können die Konsumenten nicht zur Rechenschaft gezogen werden", sagte der Konsumentenschützer.
Dabei ist das Problem nicht neu. Im Internet finden sich immer wieder Beschwerden zur US-Nummer "122". Dabei handelt es sich um ein Angebot von T-Mobile USA, der "Visual Voicemail". Damit kann man am iPhone seine Sprachbox-Nachrichten abhören, ohne die Sprachbox extra anrufen zu müssen. Damit das funktioniert, muss das Smartphone natürlich regelmäßig Kontakt mit der Nummer "122" aufnehmen. In Österreich erreicht das US-Smartphone damit allerdings nur die Feuerwehr.