Auch schon einmal im bereits abgedunkelten Kinosaal hastig den Sitzplatz gesucht und dabei vor lauter Hudelei gestolpert? Ich habe einst dabei eine Riesentüte Popcorn über den vor mir sitzenden Kinobesucher geleert. Da hätte das Wort Puffmais beinahe eine andere Bedeutung bekommen. Ist Gott sei Dank alles glimpflich ausgegangen. Aber seitdem hält sich meine Leidenschaft für die poppenden Maiskörndeln anscheinend in Grenzen. Damit scheine ich aber allein auf weiter Flur zu stehen.

Video - So wird "kuhles" Popcorn-Eis gemacht

Popcorn ist beliebt. Und seit Tausenden von Jahren bekannt. Tatsächlich geht die Geschichte rund um den beliebten Puffmais über 5000 Jahre zurück. Bereits die Ureinwohner im heutigen Peru waren von dem wundersamen Knalleffekt des Popcorns beeindruckt.
Und woher kommt nun der bekannte Plopp bei der Herstellung des Popcorns? Zu dieser eignet sich nur ein spezieller Puffmais, der eine besonders harte Schale aufweist. Der hohe Wasseranteil im Inneren eines Maiskorns trägt hierauf maßgeblich zu dem ploppenden Geräusch bei. Ein akustisch-aromatischer Genuss also.

Noch besser schmeckt Popcorn vor allem dann, wenn man auch weiß, wo es herkommt. Daniel Oschgan und seine Frau Maria betreiben in Finkenstein am Faaker See den Voltitsch Hof. Neben Körnermais, Sojabohnen und Weizen kommt seit 2017 auch Popcorn aus eigenem Anbau. Und in etwa gleich lange produziert Lissi Neuwirth im Gailtal auch ihr mittlerweile legendäres „Lissis kuhles Bauerneis“.

Aber wie kommt man auf die Idee diese zwei vermeintlich völlig unterschiedlichen Produkte miteinander zu verbinden? „Maria Oschgan hatte die eigentliche Idee und meinte einst, es wäre doch einmal einen Versuch wert, es mit Popcorn-Eis zu versuchen“, erzählt die Bauerneis-Produzentin. „Dann haben gemeinsam die Idee gehabt, dass wir das Popcorn in die Milch geben, aufkochen lassen und testen, ob der Geschmack erhalten bleibt. Es hat funktioniert und fantastisch geschmeckt“.

Die saftigen Wiesen des Gailtals sorgen für herrliche Milch und in weiterer Folge für handwerklich hergestelltes Bauerneis.
Die saftigen Wiesen des Gailtals sorgen für herrliche Milch und in weiterer Folge für handwerklich hergestelltes Bauerneis. © Pajman

Kein Wunder. Das Eis der Gailtalerin wird auf richtig altmodische und zugleich natürliche Art und Weise hergestellt: „Jede Zutat kommt einzeln in die Masse, keine Fertigmischungen, keine Basen, Pasten oder Pulver“, erklärt Neuwirth. Aus den Zutaten die verwendet werden, wird kein Geheimnis gemacht. Milch, Schlag, Kristallzucker, Dextrose, Salz, Wasser, Früchte, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl und Inulin – je nach Geschmacksrichtung und Eissorte.

Glückliche Kühe geben gute Milch und sorgen für geniales Eis.
Glückliche Kühe geben gute Milch und sorgen für geniales Eis. © Pajman

„Der wichtigste Rohstoff für unser Eis kommt aber von unseren Kühen“, zeigt sich Neuwirth stolz. Die Milch macht nämlich über 70 Prozent vom Eisanteil aus. „Weil wir Milcheis herstellen. Milch, Schlag, alles was reinkommt, das kommt von unsere Produzentinnen und die sind fleißig am Arbeiten“, lacht die Eis-Bäuerin. Und wenn man so cremiges Milcheis auch noch mit den frischen Röstaromen der kleinen Körner aus der Region kombiniert, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.