Weinflaschen landen meist nach nur einmaligem Genuss im Altglas-Container. Das ist nicht nur ein Problem für das Klima, sondern zunehmend auch für die Produzenten. Vor allem für jene, die sich darüber auch Gedanken machen. Das tun drei innovative Weinmacher aus Tieschen.
Bereits im letzten Jahr haben die Winzer Engel, Kobatl und Locknbauer sich verbündet und mit den "Grean"-Sessions für frischen Wind gesorgt. Irgendwann danach oder dazwischen reifte bei einem feuchtfröhlichen Abend die Idee für einen gemeinsamen Naturwein. Cuvetiert, also mehr oder weniger zusammengemixt, hat Kobatl-Mastermind Michael Gangl diesen Tropfen aus gutem Stoff aller drei Weingüter.
Video – Backstage bei der "Egalo"-Präsentation
Getauft wurde er "Egalo". Der Name spricht für sich. Und für die Winzer. "Egalo ist unsere Spielwiese für alles und nichts", lacht Michael Gangl bei der Präsentation. "Also für alles, was wir cool finden. Und für alles, was wir ausprobieren wollen." Abgefüllt wird der "Egalo" in einer sogenannten Bag-in-Box. Mit drei Liter Inhalt.
Diesbezüglich ist die Weinwelt noch immer voller Missverständnisse und Vorurteile. Schon als Wein erstmals in Flaschen mit Schraubverschluss abgefüllt wurde, trauten ihm viele Weintrinker keine Qualität mehr zu. Noch schlimmer sieht es bei der Bag-in-Box-Verpackung aus. Wein aus dem Karton? "Auf keinen Fall!", heißt es da sehr oft. "Da sind uns die Skandinavier schon weit voraus", erzählt Winzer Simon Engel. Bag-in-Box ist nämlich nicht nur umweltschonender und günstiger, sondern lässt sich leichter transportieren, nimmt weniger Lagerplatz ein, und spart im Vergleich zur klassischen Flasche beinahe 40 Prozent des ursprünglichen Gewichts, weswegen diese Art der Verpackung besonders im Online-Weinhandel immer beliebter wird.
"Vier Flaschen Wein im kleinen Behälter ist doch genial. Weine aus der Bag-in-Box-Verpackung sind zudem auch lange haltbar. Einmal angebrochen, müssen sie nicht binnen weniger Tage verbraucht werden", zeigt Lukas Jahn vom Weingut Locknbauer die weiteren Vorteile auf. Geschmacklich war bei der Verkostung nichts zu bemängeln. Die Naturwein-Cuvée kam erfrischend spritzig mit leichten Zitrustönen ins Glas.