Gleich nachkochen!
Wir sind mitten in der Fastenzeit. Daher ist unser heutiges Thema zumindest für alle Kalorienzählenden eher ungeeignet. Doch die Zeiten sind hart und hin und wieder braucht man ganz einfach etwas zum Glücklichsein. Tiramisu ist dafür hervorragend geeignet. Sind wir in Italien auf Urlaub, esse ich es jeden Tag. Es braucht eben oft nicht viel zum Glücklichsein. In diesem Fall sind es, geht es nach Puristen, sogar nur sechs Zutaten: Eigelb, Puderzucker, Mascarpone, Espresso – ja, kein Kaffee – Löffelbiskuits und Kakaopulver. Basta!Die besten Resultate erzielt man natürlich mit frischen Zutaten. Dabei sprechen wir vor allem von den Eiern. Die Tradition verlangt Eier vom Legetag. Das erklärt sich folgendermaßen: Früher wurde das sogenannte „uovo sbattuto“ zum Frühstück zubereitet. Man manövrierte ein frisches Ei in ein Glas und schlug es mit Zucker zu einer lockeren Creme. Dann kam Kaffee oder heiße Milch für Kinder und Marsala oder Anislikör für Erwachsene hinzu. Daraus entstand die Mascarponecreme, die die Grundlage von Tiramisu ist.Darum: Auf keinen Fall Obers verwenden! Cremig wird die Süßspeise durch das schaumig gerührte Eigelb und die Mascarpone. Die Löffelbiskuits müssen in Espresso getränkt, aber nicht ertränkt werden. Und dann beginnt das schichten: Löffelbiskuits, Mascarponecreme, Löffelbiskuits, Mascarponecreme… Finalisiert wird mit einem schokoladigen Teppich aus Kakaopulver.
Für all jene die sich dennoch etwas mehr Mühe, etwa für Gäste oder seine Liebsten machen möchte, hat sich Florian Hipp eine tolle Variante ausgedacht. Hipp ist seit etwa sechs Wochen Küchenchef im Kaffeeteria in Villach. Das umtriebige Kaffeemacher-Duo Yvonne Krakolinig und Martin Kribitsch hat hier das Frühstücksangebot um fixe Restauranttermine erweitert. Viermal die Woche (Mittwoch bis Samstag) mausert sich die Kaffeeteria zum Dinnerlokal. Der talentierte Florian Hipp sorgt hier mit unkonventionellen Ideen für Gerichte, die vor allem eines tun: schmecken.
So wie sein dekonstruiertes Tiramisu. „Tiramisu ist einfach genial. Es hat einen tollen Grundgeschmack und ist deshalb wunderbar mit Früchten oder verschiedenen Eissorten kombinierbar“, erklärt Hipp, warum dieses Dessert auch noch in Zukunft die einzig fixe Konstante auf der 14-tägig wechselnden Karte sein soll.Was muss für den jungen Koch das perfekte Dessert mitbringen: „Tiramisu soll in erster Linie cremig sein, darf aber nicht davon rinnen. Es muss Textur, Substanz haben. Aber eben gerade der Mittelweg ist sehr wichtig.“