Das Vulkanland brodelt. Nach wie vor. Vor allem die Jugend scheint mit vielen Ideen und einer „Scheiß-ma-uns-nix“-Attitüde der Region heißen Wind um die Ohren zu blasen. Und vor allem: Sie leben wieder gern daheim „am Land“ und freuen sich über einen neuen Gemeinschaftsgedanken.
Wie etwa Lukas Jahn vom Weinhof Locknbauer. „Ich war jahrelang in Wien und der Meinung, dass nur in der Großstadt das Leben passiert. Jetzt bin ich seit einiger Zeit wieder zurück in 8355 und merke, welche tollen Menschen es hier gibt. Tieschen vibriert gerade. Man spürt das Knistern.“ Und gemeinsam knistert es sich bekanntlich besser. Darum hat sich Jahn mit Simon Engel vom Weingut Engel und Michael Gangl vom Kobatl Biohof verbrüdert und die Idee zur Veranstaltungsreihe „Grean Sessions“ geboren.Die Grean an sich ist ein betonierter überdachter Vorbau eines Wirtschaftsgebäudes. Hier hat sich das alltägliche bäuerliche Leben abgespielt. „Am typischen Bauernhof gab es den Misthaufen und die einzige gerade Fläche war die Grean. Da wurde geschlachtet, gehäutet oder auch Nüsse geknackt. Alles was eben so anfällt“, erklärt Winzer Simon Engel. „Wir wollen diesem Kulturgut Tribut zollen und eine kleine Veranstaltungsreihe aufziehen. Sehr niederschwellig. Auf Augenhöhe. Ohne große Technik, Trara und Show.“
Künstler David Dresler sorgt an den drei Veranstaltungsterminen für drei unterschiedliche musikalische Beiträge. Neben Kulinarik stehen zudem auch beinahe philosophische Themen in Fokus. Lukas Jahn: „Ich persönlich habe mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit dem Thema Bauen und Wachstum auseinandergesetzt. Ich habe mir überlegt: was passiert, wenn wir die Grean verlängern. Haben wir dann noch mehr Spaß? Deshalb wird beim Event am 13. Juli live die Grean mit einer Baufirma um exakt einen Meter erweitert. Ich bin gespannt, was passiert.“Der Dritte im Bunde ist bereits gezeichnet für sein Leben. Michael Gangl vom Weingut Kobatl ließ sich nämlich das Wort „Grean“ auf den Oberschenkel tätowieren. Wie eben die „Grean“ einen Hof prägt, hat Gangl sie auf seinem Körper verewigt. Die Jungs nehmen es also ernst. Wenig überraschend steht thematisch bei der zweiten Veranstaltung beim Kobatl neben Naturwein auch die Körperkunst im Mittelpunkt.