Erst seit Mitte Mai bereichert das „1884“ die Oberkärntner Gastronomieszene und schon ist das Restaurant, das zum Schlosshotel „See-Villa“ in Millstatt gehört, ein nicht mehr verzichtbarer Hotspot am See. Vor 140 Jahren wurde die „See-Villa“ als erstes Hotel im Luftkurort Millstatt errichtet, es bot rund 50 – vorwiegend adeligen – Gästen Platz, um hier ihre Sommerfrische zu genießen. Schon damals war es ein Ort des Wohlfühlens und Genießens, daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die Familie Tacoli führt Hotel und Restaurant in vierter Generation. Federico Graf Tacoli und seine Gattin Valentina Aichelburg-Rumerskirch übernahmen 2022 den Betrieb. Sie waren es, die mit viel Vehemenz und Herzblut den Neubau eines Restaurants in Angriff nahmen. Dieses erhielt in Anlehnung an die Geschichte des Hauses den Namen „1884“. Geleitet wird das Restaurant vom Bruder des Gastgebers, Clemens Tacoli. Wird Tradition in Hotel und Restaurant großgeschrieben, so herrscht in der Küche, die unter der bewährten Führung von Christian Unterzaucher steht, kulinarische Kreativität, die sich gerne elegant und modern am Teller präsentiert. Der Chefkoch, der von Souschef Benedikt Brichzin unterstützt wird, verwöhnt seine Gäste mit einem abwechslungsreichen Mix kulinarischer Köstlichkeiten aus moderner internationaler und traditionell regionaler Küche mit besonderem Fokus auf frische Produkte wie fangfrischen Fisch, Kräuter aus dem eigenen Garten und Wild aus eigener Jagd der Familie Tacoli.
Um sich auf einen Abend im Seerestaurant – das von Falstaff mit drei Gabeln geadelt wurde —einzustimmen, sollte der Aperitif an der Bar eingenommen werden, Blick auf den mystischen Millstätter See inklusive. Empfehlenswert wären etwa ein Glas Ribolla Gialla oder Pinot Grigio aus dem Familien-Weingut Tacoli in Friaul-Julisch-Venetien oder ein frisch gezapftes Hirter vom Fass. Gestartet wurde der laue Sommerabend kulinarisch mit einem Carpaccio vom Reh, das aus der eigenen Jagd kam sowie einem elegant abgestimmten Räucherfischmousse mit Kren, Zitrone und Vogerlsalat. Es folgten ein gebratenes Wolfsbarschfilet mit Basilikum-Erdäpfelpüree und Grillgemüse sowie ein Hühnerfilet Tandoori auf Quinoasalat mit Nüssen, Ribiselchutney und Kokosschaum. Unbedingt probieren sollte man die köstlichen Salzburger Nockerln (nur für zwei Personen), die besonders flaumig aus dem Ofen auf den Tisch kommen.
Andrea Steiner