Kulinarik wird in der heutigen Zeit vor allem auch durch die sozialen Netzwerke mit schicken Bildern assoziiert. Ihr sprecht in eurem Podcast übers Essen und eure kulinarischen Abenteuer, zu sehen gibt es logischerweise nichts. Kann das funktionieren?

CORNELIA POLETTO: Ich glaube, es zu hören und die Berichte darüber wahrzunehmen, macht total neugierig.

DENNIS WILMS: Ich glaube, das ist genau das Reizvolle daran. Denn Videoblogs und Youtube-Videos über Reisen gibt es doch schon wie Sand am Meer. Ich bin als Hörfunkredakteur in der Zeit groß geworden, wo mir vermittelt wurde „Radio ist Kino im Kopf". Und ich habe bereits als kleiner Bub immer gerne „Die drei ???", „Fünf Freunde" und diese ganzen Sachen gehört. Ich finde es eigentlich viel schöner, wenn man einen akustischen Trigger kriegt, sich Dinge vorzustellen.

Ganz besonders angetan waren die beiden TV-Profis von der Führung in der Berghofer Mühle.
Ganz besonders angetan waren die beiden TV-Profis von der Führung in der Berghofer Mühle. © Jonas Rettenegger
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Es ergeben sich vielleicht auch andere Inhalte oder Themen, weil ja das Erzählen auf einmal im Vordergrund steht und nicht das Bild, das vielleicht mehr hermacht, oder?

POLETTO: Total. Also wir haben das, glaube ich, an mehreren Beispielen jetzt in der Steiermark erlebt. Als wir etwa im Vulkanland waren, in der Ferkel-WG, und uns durch die verschiedensten Schweinereien gekostet haben. Dann erzählen wir darüber. Schildern unsere Eindrücke hautnah. So etwas macht neugierig und man möchte irgendwie doch auch so einen Schinken irgendwann einmal probiert haben.

Und das „nur" Hören erzeugt dann noch einmal ganz eigene Bilder im Kopf, oder?

WILMS: Also ich finde den Genuss eines Podcasts viel intensiver als etwas, wo ich durchs Zuschauen abgelenkt werde. Es ist etwas ganz Schönes und offensichtlich gibt es eben auch kulinarische Podcasts noch nicht so oft und das ist genau diese Lücke, die wir mit „Iss was, Hase?" gefunden haben.

Trachtenshopping stand beim Steiermarkbesuch auch auf dem Programm
Trachtenshopping stand beim Steiermarkbesuch auch auf dem Programm © Steiermark Tourismus/ Elisabeth Pertl

Ihr wart dafür mehrere Tage in der Steiermark unterwegs. Gab es aufgrund des Dialekts die ein oder andere sprachliche Barriere?

POLETTO: Nein, überhaupt nicht. Euer Dialekt ist ja so sympathisch. Es gibt Dialekte, die man lieber hört und welche, die man weniger gerne hört. Und je südlicher man im deutschsprachigen Raum geht ist glaube ich alles, was an Dialekt gesprochen wird, super sympathisch. Und man muss auch zugeben: Unsere Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner haben sich Mühe gegeben.

Nach all den Eindrücken hier bei uns in der Steiermark. Welche Eindrücke werden es bis nach Hause in den hohen Norden Deutschlands schaffen?

WILMS: Also ich sage auf jeden Fall die andere Lebenskultur und der relaxte Lebensstil. Eine gewisse Form von Entschleunigung, eine andere Art von Wertschätzung, dem Produkt, der Natur gegenüber.

POLETTO: Ich finde ja, die Steirer sind der norddeutschen Kultur sehr nahe. Wir in Norddeutschland oder aber auch in Skandinavien sind ja alle nachweislich die glücklichsten Menschen. Weil wir mit uns selbst so zufrieden sind. Mit dem, was wir haben. Und deswegen haben wir einen entspannten Lifestyle. Ich persönlich glaube, die gleichen Vibes hier gespürt zu haben. Dass die Leute entspannt sind, mit sich zufrieden, mit sich im Reinen sind. Und am Wichtigsten: auch einmal über sich selbst lachen können.