Die von einem Mineralwasser gesponserte Rangliste der angeblich besten Restaurants der Welt wurde gestern Abend in Valencia spannend wie eine Hollywood-Award-Show präsentiert. Wie das Ranking funktioniert, ist umstritten. Darüber haben wir hier schon im letzten Jahr berichtet. Es hat ohnehin kaum Sinn, großartig darüber nachzudenken – auch nicht über Lösungen, wie man das alles besser machen könnte. Fakt ist, dass den darin vorkommenden Restaurants auf Jahre hinaus viele internationale Gäste garantiert sind. Und das ist gut.

Erfreulich für Österreich: Heinz Reitbauer ist mit dem "Steirereck" zwar um fünf Plätze nach hinten gerutscht, aber mit dem Platz 18 immer noch unter den besten 20 Restaurants der Welt. Er bleibt somit das Aushängeschild der österreichischen Küche und das "Steirereck" das international am besten bewertete Restaurant des Landes. Selbst im gesamten deutschsprachigen Raum! Birgit und Heinz Reitbauer freuen sich vor Ort unisono: "„Die Liste ist international sehr wichtig, es ist aber auch die einzige Möglichkeit bei der wir Gastronomen uns einmal im Jahr sehen und austauschen können. Da entwickeln sich echte Freundschaften.“

VIDEO – Food-Journalistin Nina Wessely konnte Heinz und Birgit Reitbauer unmittelbar nach der Verleihung gratulieren

An die Spitze geschafft hat es in diesem Jahr Virgilio Martínez aus Lima mit seinem Restaurant "Central". Sein Team nutzt all das, was das Land  bietet. Das Hochland der Anden wartet mit einzigartigen Getreidearten und Gemüsesorten auf. Allein an Kartoffeln wachsen hier über 3000 Sorten. Im Regenwald gibt es Maniok, Palmherzen und Kochbananen. Der Peruaner ist seit vielen Jahren bemüht, die Vielfalt des Landes zu vermitteln. 

Virgilio Martinez ist die neue Nummer eins der "50 Best Restaurants"-Liste
Virgilio Martinez ist die neue Nummer eins der "50 Best Restaurants"-Liste © Virgilio Martinez

Auf Platz zwei der Liste: ein Trio aus Barcelona. Ihr Restaurant heißt "Disfrutar" und das heißt übersetzt: Genießen. Und das ist anscheinend das designiertes Ziel der drei Köche und Geschäftspartner, Oriol Castro, Mateu Casañas und Eduard Xatruch. Der dritte Platz bleibt ebenfalls in Spanien und geht nach Madrid. Die Küche von Dabiz Muñoz lässt sich schwer beschreiben, denn der junge Küchenchef, der 2013 dafür sorgte, dass Madrid mit deinem Restaurant "DiverXO" nach über 20 Jahren wieder ein Restaurant mit drei Michelin-Sternen bekam, kennt keinen Stillstand.

Hier gibt es die Liste auf einem Blick

© kk

Worin liegt also abschließend die Relevanz dieser Liste? Beste Restaurants gibt es bestimmt genauso wenig wie beste Geiger oder beste Politiker – die "50 Best Restaurants"-Liste zeigt also eher auf, welche Restaurants gegenwärtig in der Branche am heißesten diskutiert werden und damit zumindest stilistisch als Trendsetter gelten können. 

Hier finden Sie die ganze Liste mit sämtlichen Hintergrundinfos der offiziellen Webseite.