Dass der Name Krispel mit einer exzellenten Qualität in Sachen Wein und Wollschwein verknüpft ist, weiß man auch jenseits der steirischen Grenzen. Dass man sich aber ein Herz gefasst und 2021 den Betrieb samt Buschenschank binnen weniger Monate in ein "Genusstheater" verwandelt hat, spricht sich gerade schneller herum, als man Wollschweinspeck sagen kann.

Wie zum Stichwort kommt er auf den Tisch – ein zart schmelzender, neun Monate in Basalt gereifter "Neusetzer". Und schon verschiebt man das Staunen über den Umbau auf später. Nur so viel – die Küche ist jetzt einsehbar und Chef Daniel Weißer ist nach Stationen rund um die Welt im "Genusstheater" angekommen. Und wie!

Das Thema Wollschwein greift er variantenreich auf. Ob mit der wunderbar konzentrierten Consommé mit Milzschnitte, Grießnockerl und Fleischstrudel (5,20 Euro) oder mit in Schmalz gegartem Saibling mit Kürbis.

Vorhaben für wärmere Tage: im überdachten Innenhof des Genusstheaters Platz nehmen
Vorhaben für wärmere Tage: im überdachten Innenhof des Genusstheaters Platz nehmen © Krispel
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Klassische und kreative Schiene

Die Klassik macht genauso großen Spaß wie die kreative Linie. Eine geschmorte "goldene Rübe" etwa wird wie ein Germknödel mit Mohn inszeniert (10,50) und eingelegte und panierte Melanzani mit Knuspergetreidehut von Misosoße umspielt (13).

Zum Niederknien gelingen die Wollschweinbackerl mit Brombeeren und Pastinakencreme (16,50). Drei Menüs stehen zur Auswahl – toll ist, dass man alle à la carte bekommt, flexibel ist man auch in der Portionsgröße.

Fein erdacht: Butternusskürbis mit Spinat, Limette und schwarzem Knoblauch und
Fein erdacht: Butternusskürbis mit Spinat, Limette und schwarzem Knoblauch und © Pichler

Sommelière Michaela Steiner begleitet versiert mit hauseigenen Weinen von Stefan Krispel, auf Wunsch aber auch alkoholfrei – etwa mit fein säuerlichem Holleransatz mit Birnenessig. Die umfangreiche Weinkarte widmet sich ausführlich der Region und anderen österreichischen Weinbaugebieten, wie Deutschland, Frankreich und Italien.

Jenseits des abendlichen Restaurantbetriebs kann tagsüber verkostet werden. Neben dem Wein stehen auch kulinarische Kleinigkeiten in der "KostBar" zur Auswahl. Reservierungen nimmt man hier nicht entgegen. Wenn es wärmer wird, sitzt es sich auch im überdachten Innenhof gemütlich.

Bemerkenswert sind die süßen Künste von Pâtissière Lisa Krispel – "explodierter" Apfelkuchen in Einzelkomponenten (9) und eine fabelhafte Allianz aus säuerlicher Mandarine und der sanft-nussigen Aromatik von schwarzem Sesam (12). Bitte weiter so!