Zur Stärkung: Österreich vs. Nordmazedonien
3:1 - Begegnung mit Bohnen
Drei Dinge sprechen an einem Fußballabend gegen nordmazedonischen Tavce Gravce, reduzierten Bohneneintopf.
1. Er ist deftig. Sehr deftig.
2. Wer ihn auf die Stoff-Couch löffelt, wird ihn nie wieder los.
3. Der Lockruf „Es gibt Bohnen, Baby“ könnte das andere Geschlecht verscheuchen.
Dafür spricht, dass er richtig gut schmeckt.
Entscheiden Sie selbst – sonst gibt’s eben Schnitzel, Österreich ist ja auch noch da.
Rezept: Tavce Gravce
Mannschaftsgröße: 4 Spieler
Spielort: Herd/Topf oder Pfanne
Spielzeit: 2,5 Stunden plus Nachtruhe
Spielbegleitung: helles Lager, Hefeweizen
Aufstellung: 200 g weiße Bohnen, 2 kleine Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, 3 entkernte rote Paprika, 3 Lorbeerblätter, Salz, Pfeffer, eine Hand voll Minze, 2 Stängel Bohnenkraut, wenn vorhanden; für die Sauce 1 EL Mehl, 1 EL Paprikapulver oder mehr, 1 KL Salz, Pflanzenöl.
Taktik:
1. Am Vortag: Die Bohnen waschen, über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen.
2. Drei Stunden vor dem Ankick: Wasser abgießen, neues auffüllen und Bohnen (ev. mit Bohnenkraut, ohne Salz) im Wasser mit 1 EL Öl aufkochen. Zwiebel und Knoblauch schälen, Zwiebeln halbieren, Knoblauch klein schneiden, Paprika entkernen und würfeln – alle drei Zutaten mit dem Lorbeer zu den Bohnen geben und rund 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Wenn Wasser nachgegossen wird, nur heißes verwenden, sonst bleiben die Bohnen hart. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Die Sauce ist eine Mehlschwitze. Dafür etwas Öl in einem feuerfesten Topf erwärmen. Mehl einrühren, mit ein wenig Bohnenwasser aufgießen. Die Zwiebeln aus den Bohnen nehmen, zerdrücken, zur Mehlschwitze geben, Paprikapulver dazu rühren. Die Bohnen abseihen, unterrühren.
4. Finale: Bohneneintopf ins Rohr schieben und so lange garen, bis die Flüssigkeit nahezu verdampft ist. Das dauert etwa eine Viertelstunde. Mit ein paar zerzupften Minzblättern bestreuen.
Österreich vs. Niederlande
17. Juni: frittierte Bälle
Irgendwas muss man den orangen Mannen ja entgegenhalten: Am 17. Juni wird frittiert – vor dem Spiel und vielleicht auch auf dem Spielfeld. Fest steht, dass sich die knusprigen Bälle nebenbei einwerfen lassen und die ganze Konzentration für das Spiel reserviert ist.
Rezept: Bitterballen
Mannschaftsgröße: 4 Spieler
Spielort: Herd/Topf
Spielzeit: 1 Stunde plus 5 Stunden Ruhezeit
Spielbegleitung: Golden Ale, Dunkelbier
Aufstellung: 190 g Hühner-, Rind- oder Kalbfleisch, 140 ml Hühnerbrühe, 1 EL Mehl, 55 g Butter, etwas Weißwein, 1 kleines Ei, 1 Spritzer Senf, 2 Stängel Petersilie, 1 Karotte, ev. etwas klein gewürfelter Gouda oder Bergkäse, etwas Muskatnuss, Salz, Pfeffer; außerdem Gemüsebrühe und für die Panier 1 bis 2 Eier, Pankobrösel (ersatzweise Semmelbrösel), Pflanzenöl zum Frittieren.
Taktik:
1. Das Fleisch in Brühe kochen, bis es gar ist. Auskühlen lassen und klein schneiden. Karotte putzen und raspeln, Petersilie klein schneiden, beides zum Huhn mischen.
2. Butter in einem Topf zerlassen, Mehl einrühren, mit einem Spritzer Wein ablöschen, die Brühe langsam dazugeben, rühren und rund ¼ Stunde köcheln, bis eine sämige Sauce entsteht. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Senf abschmecken. Vom Herd ziehen und überkühlen, dann die Dotter in die warme (nicht heiße!) Masse einrühren. Ev. Käse dazugeben. Das Huhn mit so viel Sauce vermischen, bis eine nicht zu trockene, kompakte Masse entsteht. Rund 3 Stunden kühlen. Man kann die Masse auch am Morgen vorbereiten und abends frittieren.
3. Mit einem Löffel etwa gleich große Portionen entnehmen und zu kleinen Bällchen formen.
4. Finale: Ei(er) in einem Teller verquirlen, die
Bällchen in Pankobröseln wälzen und in reichlich Pflanzenöl bei rund 175 Grad goldgelb frittieren, auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Senf, Ketchup oder Mayo verspeisen.
Österreich vs. Ukraine
21. Juni: gedämpfte Freude
Der Mond geht auf, wenn die Ukraine am 21. Juni gegen Österreich antritt. Genauer gesagt einige Monde, denn mit einem hat man nie genug. Die halbmondförmigen Wareniki schauen nicht nur aus wie polnische Pierogi, sie werden ebenso pikant und süß zubereitet. Weil die Begegnung mit Österreich aber alles andere als Letzteres sein sollte, gibt’s Speck dazu.
Rezept: Wareniki
Mannschaftsgröße: 3-4 Spieler
Spielort: Herd/Topf
Spielzeit: 2 Stunden
Spielbegleitung: Pils, Märzen
Aufstellung: Für 20 bis 25 Teigtaschen 400 g Mehl, 1 großes Ei, rund 120 ml Wasser, 1 EL Öl, Salz, Pfeffer; für die Füllung 800 g mehlige Erdäpfel, 115 g Topfen, 2 EL Sauerrahm, 4 mittelgroße Zwiebel, etwas Butter, ½ Bd. Schnittlauch, ½ Bund Dill, 2 EL gehackte Petersilie, 100 g Speck.
Taktik:
1. Für die Füllung die Erdäpfel schälen und in wenig Salzwasser gar kochen. Zwei Zwiebeln schälen, klein würfeln, in Butter rösten. Dill und Schnittlauch klein schneiden. Die geschälten Erdäpfel zerstampfen und noch warm mit Zwiebeln, Topfen, Sauerrahm, Dill und Schnittlauch mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
2. Für den Teig das Mehl salzen, mit Ei, Wasser und Öl zu einem glatten Teig kneten, mit Mehl bestäuben und rund 30 Min. zugedeckt rasten lassen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Den Rand einer Tasse bemehlen, Scheiben aus dem Teig stechen, dabei den Tassenrand immer wieder ins Mehl tauchen. Je 1 EL Fülle in die Mitte geben und die Kreise zu Halbmonden zusammenklappen, Ränder mit Wasser bestreichen und fest verschließen
3. Finale: In einem Dämpfeinsatz über kochendem Wasser dämpfen oder in siedendem Salzwasser rund 5 bis 7 Min. kochen. Inzwischen etwas Butter bräunen. Speck würfeln und knusprig braten. Über die Teigtaschen geben und mit gehackter Petersilie bestreuen.
Birgit Pichler