China war das erste Land, das vor mehr als 8000 Jahren Reis kultivierte. Heute bauen etwa 100 Länder dieser Welt die exotische Pflanze an – von Indien bis Thailand, von Arkansas in Nordamerika bis zur Po-Ebene in Italien. Seit wenigen Jahren gehört auch Österreich dazu.
Seit 2010 experimentiert Franz Fuchs nun mit dem „Steirerreis“ im steirischen Vulkanland. Einfach war es anfangs freilich nicht, man fuhr Missernten ein. Es galt, noch eine Menge über die Reispflanze zu lernen. Rund 80 Prozent weltweit wird auf überfluteten Äckern im Nassreisanbau gewonnen. Wie im Piemont, wo teils auch Karpfen eingesetzt werden, um das stehende Wasser zu bewegen.
Mittelkornreis im Trockenanbau
Trockenreis, wie er in der Steiermark ausgepflanzt wird, ist anfälliger für Schädlinge und Klimaschwankungen. Doch der Versuch gelang. 2015 wurde Reispionier Franz Fuchs gemeinsam mit Landwirt Ewald Fröhlich mit der ersten Miniernte belohnt. Und der steirische Mittelkornreis schmeckte.
Deshalb vergrößerte man die Anbaufläche von einem halben auf mittlerweile mehr als 20 Hektar und erweiterte die Produktpalette unter anderem mit Reisgrieß, -bier, -zwieback oder -(vollkorn-) mehl.
Etwa 8000 Reissorten werden weltweit kultiviert. Rote, schwarze, grüne, blumige, erdige, süßliche – viele Sorten kommen nach Österreich. Jetzt schmeckt der Exot auch aus der Heimat.
Rezept: Risotto mit Kürbis und Birnen
Zutaten für 4–5 Personen: 250 g Risottoreis, 4 Schalotten, 2 Knoblauchzehen, 250 ml Weißwein, rund 600 ml Gemüse- oder Hühnersuppe, Olivenöl, grobes Salz, schwarzer Pfeffer, 80 g geriebener Asmonte oder Parmesan, 2 Birnen, 10–12 Spalten Hokkaidokürbis, 5 Zweige Thymian, 4 EL geröstete Pinienkerne, etwas Honig und Butter.
Zubereitung:
1. Vorbereitung. Für den Reis Schalotten und Knoblauch schälen und klein würfelig schneiden.
2. Kürbis. Die Thymianblättchen abstreifen, die Kürbisspalten auf ein Backblech legen, mit etwas Olivenöl beträufeln, mit Thymianblättern von etwa zwei Zweigen bestreuen und im Backofen bei rund 170 Grad bissfest garen. Danach mit Salz bestreuen und mit Pfeffer würzen, in Stücke zerteilen.
3. Reis. Währenddessen in einem Topf das Olivenöl erwärmen und den Reis hineingeben, kurz unter Rühren anrösten, bis er duftet, dann mit der Hälfte des Weins ablöschen, Hitze reduzieren. Unter gelegentlichem Rühren köcheln, bis keine Flüssigkeit mehr im Topf ist, dann wieder mit Wein aufgießen und warten, bis er ganz eingekocht ist. Erst jetzt mit einem Schöpfer Suppe aufgießen, immer wieder umrühren, den Reis weitergaren, bis er die Suppe aufgenommen hat. Dann wieder aufgießen, einkochen lassen und das Ganze so oft wiederholen, bis der Reis außen weich und innen noch bissfest ist. Das dauert je nach Reissorte etwa 20 bis 25 Minuten.
4. Birnen. Zum Ende der Garzeit die Birnen waschen, trocknen, halbieren, entkernen, in dünne Spalten schneiden und in einer beschichteten Pfanne etwas Butter zerlassen. Die Birnenspaltennebeneinander in die Pfanne legen, mit Thymianblättern (von 1 Zweig) bestreuen und anrösten. Sind die Birnen wenig süß, träufelt man ein wenig Honig darüber, die Spalten umdrehen, Pfanne vom Herd ziehen.
5. Zum Schluss den Käse und etwas braune Butter oder Olivenöl unter das Risotto rühren, ebenso die noch warmen Kürbiswürfel und den Rest der Thymianblätter. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Teller verteilen, mit Birnenspalten belegen, mit Pinienkernen bestreuen. Sofort servieren, sonst zieht das Risotto nach, der Reis wird weich.
Birgit Pichler