Ein Trainingslager war Laax in der Schweiz nicht nur für die österreichische Nationalmannschaft. Auch Fritz Grampelhuber hat bereits für die EM in Frankreich trainiert. Der 32-Jährige ist einer der beiden Köche, die für das leibliche Wohl der Nationalmannschaft verantwortlich sind.
Begonnen hat die Zusammenarbeit des Haubenkochs mit dem ÖFB schon 2011. Während des Mittagsgeschäfts im Familienbetrieb in Bad Goisern klingelte das Handy. ",Hier spricht der Andi Heraf', hat sich einer gemeldet", erinnert sich Grampelhuber. ",Und ich bin der Bundespräsident', hab ich gesagt und gleich wieder aufgelegt. Wer rechnet schon damit, dass der U20-Teamchef persönlich bei einem anruft?"
Für den "Fußball-Narrischen", wie sich Grampelhuber selbst bezeichnet, ging ein Traum in Erfüllung. Zwei Wochen später saß er im Flugzeug nach Kolumbien und begleitete die U20 zur WM. Danach auch nach Neuseeland. Und das, obwohl er eigentlich Flugangst hat.
Nächste Station Frankreich
Letzten Montag um 6 Uhr Früh stieg Grampelhuber wieder in den Flieger. "Hoffentlich vier Wochen" ist der 32-Jährige im Basiscamp der Österreicher in Mallemort stationiert, während Koch-Kollege Franz Rosenbauch aus Ebreichsdorf die Spieler nach Bordeaux oder Paris begleiten wird. Drei Mal am Tag wird für das rund 40-köpfige Team gekocht - vom Trainer bis zum Zeugwart.
Mit einer Ernährungsberaterin des ÖFB wurde ein Speisenplan ausgearbeitet. Am Buffet bedient man sich vor allem vollwertig. "Statt Hartweizen gibt es Vollkornspaghetti", erklärt Grampelhuber. Neben Fisch/Fleisch kommen auch Quinoa, Hirse, Tofu oder Couscous ins Spiel. Rollgersten-Salat mit Mangold, Belugalinsen mit Papaya, Haferkuchen - ob da schon einmal abgepfiffen wurde? "Im Gegenteil - die Vollwertkost kommt gut an. Die Spieler sind happy mit unserer Küche, die Stimmung ist generell gut - es geht ja auch um den Wohlfühlfaktor", betont der Teamkoch.
Sonderwünsche gefällig? "Die setzen wir gern um - Markus Suttner zum Beispiel ist unser Smoothie-Spezialist", schmunzelt Grampelhuber. Seine Spezialität sind Suppen - "da kann man viel Gemüse reinpacken. Julian Baumgartlinger fragt oft schon in der Früh nach, was es für Suppen geben wird." In Marseilles "wird es wohl auch einmal eine Bouillabaisse werden".
Birgit Pichler