Macht es glücklich, aufzuräumen?
Iweta Tarhan & Ira Meindl: Ja, es macht definitiv glücklich. Aufräumen schüttet Endorphine aus. Zu sehen, welche Veränderung man innerhalb kurzer Zeit in einem Raum, einem Schrank oder einer Schublade erzielen kann, motiviert und macht zunehmend Spaß. Man kann z.B. plötzlich Gäste spontan einladen, ohne dass man erst aufräumen muss. Wir denken, jeder kennt das Gefühl, wenn zuhause Chaos herrscht und Freunde vor der Türe stehen.
Was war zuerst da, die Idee, Menschen beim Aufräumen zu helfen oder euer Onlineshop mit vielen hilfreichen Dingen?
I T & I M: 2020 haben wir den Shop aus der eigenen Not heraus gegründet. Wir saßen abends zusammen und haben uns darüber unterhalten, wieso es in Deutschland keinen einheitlichen Organizing Shop gibt. In den USA sind Shops dieser Art gang und gäbe. In Deutschland musste man sich bis dahin alles aus verschiedenen Shops und Läden zusammensuchen, hatte dann zwar eine strukturierte Ordnung, aber dadurch, dass die Organizer meist von verschiedenen Herstellern waren, war das Bild kein einheitliches und Farben und Formen haben nicht zueinander gepasst. Um unseren Shop etwas bekannter zu machen, haben wir uns mit Influencern und Prominenten zusammengetan und ihnen von unserer Idee erzählt. Diese fanden die Idee super und haben uns gefragt, ob wir nicht Lust hätten, Ordnung bei ihnen zu Hause zu schaffen. Dieses Marketing-Tool wurde dann tatsächlich zu einem ganz neuen Service von House of Little Labels, was wir vorher gar nicht bedacht haben. Viele Kunden buchen uns, um diesen Service in Anspruch zu nehmen.
Ist das richtige Sortieren und Aufbewahren von Dingen vielleicht sogar noch wichtiger, als nur aufzuräumen? Ja definitiv. Sobald man Kategorien zu Hause schafft und jeder im Haushalt weiß, wo alles ist, ist es viel hilfreicher, auch dauerhaft Ordnung zu halten.
Wie schafft man es denn, die neue Ordnung auf Dauer zu halten?
I T & I M: Kategorien bilden ist hier der wichtigste Punkt. Nehmen wir z.B. eine Krimskrams Schublade, die jeder bestimmt zu Hause hat. Wir im Übrigen auch… Wenn man diese Schublade durch smarte Organizer unterteilt und Batterien, Stifte, Büro-Utensilien etc. dort einräumt, hat man einen viel besseren Überblick, weiß, was man am Ende benötigt, oder auch nicht. Bei unseren Home Organizing Projekten haben wir oftmals bemerkt, dass dauerhafte Ordnung auch zu einer Menge Ersparnis führt.
Was waren denn die schönsten Rückmeldungen eurer Kunden?
I T & I M: Wir haben von einer sehr bekannten Influencerin, Farina Opoku, bei der wir damals eins unserer allerersten Projekte durchgeführt haben, ein Jahr später das Feedback bekommen, dass ihre Küche noch immer so aussieht, wie wir sie verlassen haben. Unsere Kunden geben uns durchweg positives Feedback. Gerade wenn beispielsweise der Ehepartner diesen Service zuerst sehr kritisch betrachtet hat, erfreuen sie sich dann meist am längsten und intensivsten am Ergebnis.
Wart ihr beide schon immer ordentliche Menschen?
I T & I M: Iweta ist von Hause aus sehr aufgeräumt und strukturiert, hat aber tatsächlich mit der Geburt ihrer Kinder teilweise etwas die Übersicht verloren. Plötzlich hat sich der Hausrat erweitert und die Spielsachen lagen überall verstreut. Da war die Challenge, eine dauerhafte Lösung zu finden, um wieder Ordnung in ihre vier Wände zu bringen. Bei Ira war es bis zur Gründung der Firma komplett anders. Sie war eher die Chaotischere von uns beiden, hat aber mit der Hilfe unserer Produkte zu einem geordneten Lebensstil gefunden. Das ist auch das beste Beispiel, welches wir unseren Kunden mitgeben, dass sich jeder dahingehend ändern kann. Ordnung muss etwas Natürliches sein und auch etwas, was man wirklich möchte. Man wird schnell merken, dass es ein ganz anderes Gefühl ist, morgens aufzustehen, wenn die Küche aufgeräumt ist und nicht alles umsteht.
Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie ordentlich ist es bei euch zu Hause?
I T & I M: Mittlerweile würden wir sagen, Ira bekommt eine glatte 7. Über ihre Garage reden wir besser nicht… Iweta hingegen bekommt definitiv eine 9.
Leben ordentliche Menschen nachhaltiger, weil sie weniger besitzen?
I T & I M: Ordentliche Menschen leben dahingehend nachhaltiger, dass sie auf einen Blick erkennen, was sie wirklich benötigen. Unser allerliebstes Beispiel, wenn wir beispielsweise den Kühlschrank einräumen, ist die Lazy Susan, ein Drehteller, auf dem man beispielsweise Saucen platzieren kann. Jeder kennt diese dunklen Ecken im Kühlschrank, ganz weit hinten versteckt. Wenn wir alles auf den Drehteller platzieren und die Lebensmittel drehen können, kann auch nichts mehr hinten verschwinden. So spart man wir langfristig gesehen eine Menge Geld. Man muss sich nicht zwingend von allen Sachen trennen, aber jeder Haushalt sollte bewusst entscheiden, was man wirklich benötigt.
Wie können uns eure Produkte beim Ausmisten und Aufräumen helfen?
I T & I M: Wir haben mittlerweile 700 Produkte in unserem Shop. Organizer für die Küche, Lösungen fürs Bad, Körbe für das Kinderzimmer oder praktische Kisten für den Keller und die Garage. Dinge werden meist einfach in Schränken und Regalen platziert, ohne diesen einen Rahmen zu geben. Unsere Produkte und Organizer schaffen dies – dadurch hat man eine viel bessere Übersicht, sowie eine klare Struktur und schult den Blick aufs Wesentliche.
Wo fange ich denn an, wenn mir alles über den Kopf wächst?
I T & I M: Das kennen wir tatsächlich nur zu gut. Jeder Anfang ist schwer und meist fehlt auch die Zeit. um sich ausgiebig mit dem Thema Aufräumen zu beschäftigen. Baby Steps helfen da sehr gut. Startet immer mit einem Raum, nehmt euch ein realistisches Zeitfenster. Auch wenn es nur zehn Minuten sind, man merkt schnell, dass selbst dies sehr effektiv sein kann.
Und wann ist es eine gute Idee, bei euch um Hilfe zu bitten?
I T & I M: Wenn man merkt, dass man dem Ganzen alleine nicht gerecht wird. Wir bieten verschiedene Services an: vom klassischen Home-Projekt, wo wir vor Ort mit dem Kunden zusammen Ordnung schaffen, über Produktempfehlungen, bis hin zu einer Anleitung, angelehnt an Fotos und Videos, die wir vorab erhalten. Wir begleiten auch oft Umzüge, da es sehr wichtig ist, sich vorher von Altlasten zu trennen, um reduziert im neuen Zuhause zu starten.
Julia Rinesch