Alkoholische Getränke sind beliebte Genussmittel. Nach einem langen Arbeitstag oder wenn wir uns mit Freunden und Bekannten treffen, gehört ein kühles Glas Bier oder Wein oft dazu. Für unser Gehirn bedeutet der enthaltene Alkohol jedoch eine große Anstrengung - in der Nacht kann es dadurch nicht mehr richtig abschalten, wie Ernährungswissenschafterin Sabine Holasek von der Med Uni Graz erklärt.
"Alkohol wirkt wie eine Narkose. Wir entspannen uns und fallen schneller in den Tiefschlaf", weiß die Grazer Expertin. Trotz schnellerem Einschlafens ist die Schlafqualität im Laufe der Nacht jedoch nicht so stabil wie ohne Alkohol. Die Folge sind starke Benommenheit und Müdigkeit am nächsten Tag.
Stirnlappen-Regionen bleiben aktiv
Der Grund für die Abgeschlagenheit am nächsten Tag liegt laut Holasek an bestimmten Gehirnarealen im Stirnlappen Bereich, die durch den Alkohol wacher bleiben. Sie können, während wir schlafen, nicht mehr richtig abschalten und ermüden. Diese Bereiche "sortieren und lesen die Eindrücke des Tages und helfen diese zuzuordnen".
Viele Menschen erleben nach dem Alkoholkonsum zusätzlich stärkere Traumphasen. Das deute darauf hin, dass eine stärkere und intensivere Aufarbeitung des Erlebten stattfindet. "Menschen, die kontinuierlich trinken sind, meistens eher Abendmenschen und gehen erst nach Mitternacht ins Bett", verdeutlicht Holasek den Einfluss auf die Schlafphasen. Der Alkohol habe demnach auch eine Auswirkung auf unsere innere Uhr.
Sarah Marie Piskur