Die Haut an der Außenseite der Oberarme ist übersät mit kleinen Unebenheiten und fühlt sich daher hart und kribbelig an, wenn man darüber streicht – fast wie ein Reibeisen. Daher hat diese Erscheinung neben dem medizinischen Fachausdruck Keratosis pilaris den Spitznamen „Reibeisenhaut“ bekommen.
Sie tritt bevorzugt an den Außenseiten der Oberarme und an den Oberschenkeln auf. Doch woher kommt sie und geht sie auch wieder weg? Oder ist die raue Haut gar ein Anzeichen für eine Allergie? Dermatologe Birger Kränke (MedUni Graz) hat die Antworten.
Ist die Reibeisenhaut eine Krankheit? „Die Reibeisenhaut ist eine kosmetische Erscheinung und keine eigenständige Krankheit“, sagt Kränke. Zwar trete diese Hautveränderung oft bei Menschen auf, die an Neurodermitis leiden. „Das bedeutet aber nicht, dass jeder, dessen Oberarme oder Oberschenkel rau sind, auch eine Neurodermitis bekommen muss“, unterstreicht Kränke. Die Reibeisenhaut betrifft laut Studien bis zu jeden Zweiten in der Bevölkerung.
Was ist die Ursache für dieses unebene Hautbild? „Die Ursache ist eine Verhornungsstörung“, sagt Kränke. Dort wo das Haar aus der Haut wächst, bleiben zu viele Hornschuppen über – die Konsequenz ist das unebene Hautbild.
Was kann man tun, um die Haut zu „glätten“? Eine Möglichkeit seien laut Kränke Cremen, die Harnstoff (Urea) in geringer Konzentration enthalten: Der Stoff wirkt hornauflösend und kann so die Unebenheiten beseitigen. Auch Peelings könnten helfen, die Unebenheiten loszuwerden. Danach sei es aber wichtig, die Haut durch rückfettende Cremen vor dem Austrocknen zu schützen. Weiters sollte man die Haut durch Kleidung nicht weiter reizen – Kränke rät zu hautfreundlicher Baumwolle.
Ist die Hautveränderung ein Zeichen für eine Allergie oder Lebensmittelunverträglichkeit? „Nein“, antwortet Kränke ganz klar. „Die Reibeisenhaut ist ein rein kosmetisches Problem“.
Sonja Saurugger