Der Sommer steht vor der Tür, wir lassen die Sonne wieder auf unsere Haut. Aber: Welchen Sonnenschutzfaktor braucht es, wenn man nicht an der Adria, sondern am Baggerteich liegt? Und schützt eine Lotion besser als ein Spray? Peter Wolf, Dermatologe und Hautkrebsspezialist an der Med Uni Graz klärt die wichtigsten Mythen rund um den Sonnenschutz auf.

Mythos: "In unseren Breiten reicht doch Schutzfaktor 15"

„Für einen empfindlichen Hauttyp zur Mittagszeit reicht Faktor 15 sicher nicht“, sagt Dermatologe Wolf. Es hänge von den Bedingungen ab: Bei strahlendem Sonnenschein zur Mittagszeit sollte man auch in Österreich auf einen Schutzfaktor ab 30 setzen – vor allem da meist ohnehin zu wenig Sonnencreme aufgetragen wird.

Mythos: "Die Sonnencreme schützt bestimmt besser als ein Spray"

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Den Unterschied macht die Zusammensetzung: Sonnenschutz in Sprayform hat immer eine Alkohol-Basis. „Das kann trockene Haut zusätzlich austrocknen“, sagt Wolf. Eine Lotion ist eher fettend und daher besser für trockene Haut geeignet. Die UV-Filter und damit der Lichtschutzfaktor ist aber gleichwertig, egal ob Lotion oder Spray.

Mythos: "Ich bin nur selten in der Sonne, ich kann also keinen Hautkrebs bekommen"

„Die Entstehung des Melanoms ist noch nicht gänzlich geklärt“, sagt Wolf. Man wisse zwar, dass das Melanom mit UV-Strahlung in Verbindung steht, doch es gebe auch Melanome an Stellen, die nie an der Sonne sind (z.B. an der Mundschleimhaut). Für den weißen Hautkrebs jedoch ist der Zusammenhang mit der Sonnenexposition ganz klar.

Mythos: "Ich gehe in den Schatten, wenn die Haut rot wird. Das reicht."

Das ist komplett falsches Verhalten“, sagt Dermatologe Peter Wolf. Ein Sonnenbrand tritt mit acht bis zwölf Stunden Verspätung auf. Sieht man die ersten Rötungen auf der Haut, ist es bereits zu spät. Der eigentliche Sonnenbrand macht sich erst am Abend bemerkbar. Die After-Sun-Lotion kann die Beschwerden lindern - den Schaden aber nicht ungeschehen machen.