Bei einem "Müsli-Check" des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN mit mehr als 500 Müslis und Cerealienprodukte am österreichischen Markt hat sich über ein Drittel der Produkte als Zucker- und Fettfallen entpuppt. "Jedes zehnte Produkt besteht sogar zu mehr als einem Viertel aus Zucker", sagte Nadine Moser, projektdurchführende Diätologin bei SIPCAN. Als erfreulich kann verzeichnet werden, dass bereits rund die Hälfte der Produkte "bio" ist.
Ein gesundheitsförderndes Frühstück ist die ideale Basis für einen guten Start in den Tag. Auch Getreideprodukte gehören hier dazu, denn sie liefern wertvolle Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. "Es gibt mittlerweile gute Studienergebnisse dafür, dass das Risiko für Übergewicht bei Menschen geringer ist, die regelmäßig frühstücken, als bei jenen, die ihr Frühstück auslassen. Zudem erhöhen Frühstücksmuffel ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um über 20 Prozent", schilderte Friedrich Hoppichler, Vorstand von SIPCAN und Ärztlicher Direktor des öffentlichen Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg.
Weniger süß als noch 2021
Ballaststoffreiche Müslis und ungesüßte Flakes können am Frühstückstisch eine wertvolle Alternative zu Brot und Gebäck sein. Der im vergangenen Jahr erstmals vorgestellte "Müsli-Check" von SIPCAN zeigte jedoch enorme Zuckerfallen auf. "Gerade die bei vielen Kindern beliebten Knuspermüslis, Schokoflakes & Co erinnern viel eher an Süßigkeiten als an gesunde Getreideprodukte", so das Institut.
Bei der neuerlichen Untersuchung 2022 ist der durchschnittliche Zuckergehalt immerhin von 17,1 auf 16,4 Gramm pro 100 Gramm Produkt gesunken. Erfreulich war SIPCAN zufolge auch, dass der Anteil an Produkten mit Süß- und Zuckeraustauschstoffen mit 1,5 Prozent in diesem Produktsegment eine sehr geringe Rolle spielt. Dennoch war jedes dritte Produkt (35,5 Prozent) immer noch zu süß oder zu fetthaltig. 2021 waren es noch 39,4 Prozent. Als praxistaugliche Hilfestellung wurden leicht zu merkenden Orientierungskriterien für empfehlenswerte Produkte festgelegt: Es sollten maximal 20 Gramm Zucker und 20 Gramm Fett pro 100 Gramm und keine Süß- oder Zuckeraustauschstoffe enthalten sein.
Auf ausgewogenes Frühstück achten
SIPCAN appelliert nicht nur an die Produzenten, sondern auch an die Konsumentinnen und Konsumenten, täglich ein außgewogenes, ballaststoffreiches Frühstück zu sich zu nehmen und Nährwerte und die Zutatenliste zu kontrollieren. "Bei süßeren Produkten gilt, auf die Portionsgröße zu achten", empfiehlt Moser.