Unter den ehemals „Angeklagten“ hat der Kaffee wohl den größten Wandlungsprozess hingelegt: Als Suchtmittel, das Herz und Magen schädigt, in Verruf geraten, gilt Kaffee (ohne Zucker und Schlagobers) heute als wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Wie kann das sein, mag man sich fragen, dass ein Lebensmittel so falsch beurteilt wurde? „Unsere Analyseverfahren werden besser, wir wissen heute einfach mehr“, sagt dazu Sandra Holasek, die an der Med Uni Graz die Einheit „Ernährungsforschung“ leitet.
Studien haben nicht nur gezeigt, dass ein Kaffeekonsum von vier bis fünf Tassen pro Tag keine negativen Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat, sondern auch, dass Kaffee sogar vor Krankheiten wie Darmkrebs und Diabetes Typ 2 schützen kann. Der moderate - also mäßige - Kaffeegenuss könne sogar das Leben verlängern, haben Ernährungsstudien ergeben.
„Heute können wir sagen, dass Kaffee zur gesunden Ernährung beitragen kann“, sagt Holasek. Es sind vor allem die sekundären Pflanzenstoffe der Kaffeebohne, die die positiven Effekte auf die Gesundheit haben: Sie wirken gegen freie Radikale und Entzündungen im Körper.
Laut Holasek sollte man beim Kaffeekauf auf hochwertige Ware setzen: „Reinheit und hochwertige Röstung des Kaffees zahlen sich aus“, sagt Holasek. Dennoch können manche Menschen mit Nervosität oder Herzklopfen auf Kaffee reagieren - dann lieber verzichten.