1. Warum ist Palmöl „schlecht“?
Einerseits ist Palmöl grundsätzlich kein gesundes Fett: „Es besteht zum Großteil aus ungesunden gesättigten Fettsäuren“, erklärt Natalie Walter von Styria vitalis. Was Palmöl aber besonders bedenklich macht: Schadstoffe, die bei der Herstellung entstehen und wahrscheinlich krebserregend sind und das Erbgut schädigen. Sie heißen 3-MCPD- sowie Glycidyl-Fettsäureester. Außerdem ist Palmöl auch aus ökologischer Sicht fatal: Für Palmölplantagen wird massiv Regenwaldfläche zerstört, Menschen und Tiere verlieren ihren Lebensraum.
2. Welche Produkte enthalten viel Palmöl?
Palmöl steckt in beinahe jedem zweiten Produkt im Supermarkt, vor allem in industriell hergestellten Waren: Margarine, Frittierfette, Backwaren, Schokolade, Waffeln. Kaum ein Schoko-Aufstrich kommt ohne Palmöl aus, fast alle Packerlsuppen enthalten Palmöl, zeigte eine Untersuchung von Greenpeace. Und: Milchersatzpulver für Babys sei laut Greenpeace praktisch nicht ohne Palmöl erhältlich. Vor allem nicht-gestillte Babys, die nur mit Säuglingsmilch ernährt werden, können bedenkliche Mengen der Schadstoffe zu sich nehmen, sagt Walter.
3. Wie vermeide ich Palmöl?
Steht „Palm(kern)öl“ oder „Palm(kern)fett“ in der Zutatenliste weit vorne, ist der Gehalt dementsprechend hoch. „Ein Problem sind unverpackte Lebensmittel, wie Junk Food oder Backwaren, hier ist nicht ersichtlich, ob Palmöl verwendet wurde“, sagt Walter. Mit frischen Zutaten selbst zu kochen und Fertigprodukte zu vermeiden, sei der beste Weg, Palmöl zu meiden. Auch Lebensmittelproduzenten haben reagiert: Ja! Natürlich hat Palmöl aus allen Produkten gestrichen und vor allem durch Sonnenblumenöl ersetzt.
Sonja Saurugger