1. Mythos: Eier sind Cholesterinbomben?
Ernährungswissenschaftlerin Marlies Gruber vom Forum Ernährung nennt Eier „Nährstoffbomben“. Ein durchschnittlich großes Ei decke 15 Prozent des täglichen Eiweißbedarfs eines Erwachsenen. Dabei enthält das Ei hochwertiges Eiweiß: Aus 100 g Hühnereiweiß können 100 g körpereigenes Eiweiß aufgebaut werden. Ein Ei liefert außerdem etwa ein Viertel des Tagesbedarfs an Folsäure.
„Das Ei enthält aber auch große Mengen Cholesterin“, sagt Gruber. Doch man wisse heute auch: Cholesterin aus der Nahrung hat nur einen geringen Einfluss auf den Cholesterinspiegel – meist stecken genetische Defekte hinter hohen Werten. Ist der Cholesterinspiegel aber durch Übergewicht und Ernährung erhöht, sollte man sich cholesterinarm ernähren. Für Eier gilt die Empfehlung: drei Stück pro Woche. Wenn das im Rest des Jahres gelingt, kann man zu Ostern ein Auge zudrücken – denn da werden im Durchschnitt sechs bis sieben Eier gegessen.
2. Mythos: Eier muss man abschrecken?
Lassen sich Eier nicht schälen, ist das ein Ärgernis am Ostertisch. Das Abschrecken der Eier nach dem Kochen hilft jedoch kaum beim Schälen. „Abschrecken ist ein Mythos. Ob sich ein Ei leicht schälen lässt, hängt vom Alter des Eis ab“, so Gruber. Je älter das Ei, desto mehr CO2 entweicht durch die feinen Poren der Eierschale. Dadurch nehmen die Bindungskräfte der Proteine ab und damit auch jene zwischen Schalenhaut und festem Eiweiß. Das Ei lässt sich daher mit dem Alter leichter schälen.
Vom Abschrecken mit kaltem Wasser rät Gruber auch aus einem anderen Grund ab. „Bakterien können über die Schale in das Innere gelangen und sich rasch vermehren. Werden abgeschreckte Eier bei Raumtemperatur gelagert, können sie bereits nach fünf Tagen verderben“, sagt Gruber. Ohne Abschrecken würden sich hart gekochte Eier hingegen bis zu sechs Wochen halten, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.