Die Problemstoffe heißen Glycidyl-Fettsäureester und 3-MCPD: Sie entstehen, wenn Pflanzenöle bei sehr hohen Temperaturen verarbeitet werden. Die höchsten Konzentrationen finden sich dabei in Palmöl. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sind beide Substanzen problematisch. Glycidyl-Fettsäureester/Glycidol wird als wahrscheinlich krebserregend und erbgutschädigend und 3-MCPD als möglicherweise krebserregend eingestuft. Der AK-Konsumentenschutz hat nun Nuss-Nougat-Cremes auf diese gesundheitlich bedenklichen Substanzen untersuchen lassen.

Das Ergebnis: In allen untersuchten 15 Produkten wurden Verunreinigungen gefunden, wenn auch in sehr unterschiedlichen Mengen. So enthielt etwa „Natur pur Bio-Haselnuss-Nougat-Creme“ von Spar fast 50 Mal mehr Glycidyl-Fettsäureester als der Testsieger „ja! Natürlich Nougatcreme“. Letzteres Produkt war das einzige ohne Palmöl und wies generell die niedrigsten Verunreinigungen auf.

Sind Nuss-Nougat-Cremes gefährlich?

Die europäische Lebensmittelbehörde hat jene Menge von 3-MCPD ermittelt, die täglich aufgenommen werden kann. Sie beträgt 0,8 Mikrogramm pro kg Körpergewicht. Wird diese Tagesdosis nicht überschritten, sind keine negativen gesundheitlichen Folgen zu erwarten, eine fortdauernde Überschreitung wäre aber potentiell gesundheitsbedenklich.

Für den zweiten Stoff, Glycidyl-Fettsäureester, gilt: Die Aufnahme sollte aufgrund des wahrscheinlich krebserregenden und erbgutschädigenden Potentials so gering wie möglich sein. Für diesen Stoff kann keine täglich duldbare Aufnahmemenge festgelegt werden kann, bei der negative Folgen für die menschliche Gesundheit auszuschließen sind.

Zusätzlich wurden die Schoko-Cremes auf Schimmelpilzgifte untersucht: Diese haben krebserzeugendes und erbgutschädigendes Potential und können durch die Haselnüsse in die Aufstriche gelangen. Alle fünfzehn Produkte konnten die EU-Grenzwerte einhalten.

Nuss-Nougat-Cremes nur in Maßen

Neben den Verunreinigungen empfehlen die Konsumentenschützer auch aus ernährungsphysiologischer Perspektive einen maßvollen und bewussten Konsum von Nuss-Nougat-Cremes, vor allem bei Kindern. Nuss-Nougat-Cremes bestehen durchschnittlich zu mindestens 75 Prozent aus Fett und Zucker. 2 bis 3 Stück Würfelzucker stecken bereits in einem Nuss-Nougat-Brot (15 g). Doch sollte laut Weltgesundheitsorganisation täglich nicht mehr als 12,5 Stück Würfelzucker konsumiert werden.

EU-weite Grenzwerte fehlen

Aktuell gibt es für Glycidyl-Fettsäureester und 3-MCPD noch keine gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgehalte. Zum Schutz von Konsumenten fordert die AK Oberösterreich die Einführung von Grenzwerten in pflanzlichen Fetten und Ölen.

Wenn Sie Ihren Palmölkonsum reduzieren möchten, sollten Sie beim Einkauf gezielt darauf achten. Kochen Sie mit frischen Zutaten und lassen Sie Fertigprodukte im Regal liegen!