Kaum ist das knisternde Sackerl offen, ist es auch schon leer: Dieser magische Vorgang bei Chips- oder Flipspackungen ist gerade an Fernsehabenden häufig zu beobachten. Während der EM ist die Gefahr besonders groß, in der Snackfalle zu versinken - und um einiges runder wieder herauszukommen. Doch warum ist es so, dass man bei Chips und Co. nicht Stopp sagen kann?
"Wie so oft liegt das an unserer urzeitlichen Prägung", sagt Elisabeth Pail, Leiterin des Studiengangs Diätologie an der FH Joanneum. Die Kombination aus Salz und Fett führt dazu, dass wir ungehemmt zuschlagen: Beide Stoffe waren in der Urzeit Mangelware, daher sind wir darauf programmiert, zugreifen, wenn Salz und Fett verfügbar sind. "Unser Körper denkt noch immer, er würde in einer Zeit des Mangels leben", sagt Pail. Daher werden Chips und Co. zur "regelrechten Sucht", wie die Diätologin sagt.
Zu viel Fett und Salz
Einer Sucht, die fette Folgen haben kann, denn die typischen Fernsehknabbereien sind echte Kalorienbomben: Schon 100 Gramm Chips und Erdnussflips haben im Durchschnitt 540 Kilokalorien. "Diese Snacks sind deshalb so ungesund, weil sie meist zu viel Fett und Salz enthalten", sagt Pail.
Kleine Mengen ab und zu sind erlaubt, um den Überblick zu behalten, sollte man immer nur kleine Mengen der Knabbereien in einer Schüssel mit zum Fernseher nehmen - oder auf Alternativen setzen. Das sind Snacks, die weniger Fett, Salz und Kalorien enthalten: Grissini oder Sesamstangen sind salzärmer als Salzstangen, statt gewürzter Nüsse sollte man ungesalzene in der Schale bevorzugen (durchs Schälen isst man weniger), Popcorn ist fettärmer als Chips und Flips, aber hat einen hohen Salzgehalt - daher lieber selbst machen.
"Die beste Alternative sind Gemüsesticks", sagt Pail: Hier kann man unbeschränkt zuschlagen und nimmt auch noch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe zu sich. "Und statt Bier ein Sodaradler", ist der abschließende Rat.