Die Frage. Ich höre immer wieder vom Faszientraining und Faszienrollen: Was ist das und was bringt es meinem Körper?

Coach Bernd Marl antwortet. Faszien sind Komponenten des Bindegewebes, die Muskulatur, Sehnen, Bänder, Nerven und Organe umhüllen. In den letzten Jahren ist der Begriff Faszientraining zunehmend in den Fokus gerückt. Durch das Training mit z. B. der Faszienrolle soll das Bindegewebe im Körper geschmeidiger und die Beweglichkeit erhöht werden.

Das Bindegewebe ist, vereinfacht ausgedrückt, ein Netz, welches sich durch den ganzen Körper spannt. Es verleiht Stabilität und hält Muskeln und Organe an ihrem Platz. Das Bindegewebe ist elastisch und kann daher wie ein Stoßdämpfer wirken. Dieses Netz besteht aus mehreren Schichten, die aneinander entlanggleiten können. Diese Schichten können z. B. durch falsche Bewegungen verkleben oder verdicken. Man spricht vereinfacht ausgedrückt von verklebten Faszien.

Einfach rollen

Als Gegenmaßnahme hat sich die sogenannte myofasziale Selbstmassage, wobei man mit einer Hartschaumrolle über die zu behandelnde Körperbereiche rollt, bewährt. Durch den tiefen Druck der Rolle und die daraus resultierende Durchfeuchtung des Gewebes wird vermutlich die Gleitbeweglichkeit verschiedener Faszienschichten wiederhergestellt.

Bernd Marl
Bernd Marl © kk

Die genaue Funktionsweise von Faszientraining auf den Organismus ist jedoch aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausreichend untersucht.

Es gibt auch Expertenmeinungen, die darauf hinweisen, dass möglicherweise gesundheitliche Risiken bestehen. So können durch das Rollen eventuell Schäden an den Venenklappen verursacht werden. Somit bleiben in Bezug auf dieses Thema noch sehr viele Fragen offen, welche vermutlich erst im Laufe der nächsten Jahre durch wissenschaftliche Studien nach und nach geklärt werden können.

Ich selbst habe bisher gute Erfahrungen gemacht und wende Faszientraining mit Rolle oder Ball regelmäßig bei mir und meinen Kunden an.