Die Frage.Ich möchte demnächst wieder mit dem Radfahren beginnen. Ist es sinnvoll, begleitend dazu meine Kraft zu trainieren, oder ist das Radfahren an sich vollkommen ausreichend?
Coach Marl antwortet. Nicht nur im Gesundheitssport erfreut sich das Radfahren großer Beliebtheit – genauso verhält es sich auch im Wettkampfsport. Wie für viele andere Sportarten, in denen die Ausdauerleistung überwiegt, stellt Krafttraining auch für Radfahrer eine wichtige Leistungsreserve dar.
Die Muskelkraft ist neben der Ausdauer ein mindestens genauso wichtiger leistungsbestimmender Faktor. Situationen wie Zwischensprints, Angriffe am Berg und in der Ebene sowie Zielsprints erfordern eine gut entwickelte Kraftfähigkeit, weshalb Krafttraining auch für Radfahrer fester Bestandteil im Training sein sollte. Ein gutes Niveau an Kraft kann daher im Wettkampf über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ein positiver Nebeneffekt eines Krafttrainings liegt darin, dass die passiven Strukturen wie z. B. Bänder, Sehnen und Knochen gestärkt werden.
Ich empfehle, gezielt die Rumpf- und die Oberschenkelmuskulatur zu trainieren. Wettkampffahrer erliegen leider häufig dem Irrtum, dass sie ihre Muskulatur zum Beispiel durch Bergauffahren schon ausreichend trainieren. Dafür ist die Belastung beim Radfahren aber zu gering!
Ein effektives Krafttraining, das die Muskelkraft weiterentwickelt, kann nur durch den Einsatz von Hanteln und Krafttrainingsmaschinen unter Berücksichtigung von Trainingsprinzipien und der richtigen Trainingsmethode erfolgen. Für Hobbyradler hingegen ist es besonders wichtig, die Rumpfmuskulatur zu trainieren – auch um einem Rundrücken vorzubeugen.
Dazu kommt: Bei Radsportarten wie dem Mountainbiken können sehr hohe Belastungen auf den Bewegungsapparat wirken. Eine gut ausgebildete Muskulatur kann davor schützen und das Risiko von Abnützungen sowie in weiterer Folge von Verletzungen minimieren.