1. Welcher Teil vom Schwein ist der beste für den klassischen Schweinsbraten?
Die Fleischauswahl ist Geschmackssache. Für die, die mageres Fleisch bevorzugen, empfehlen wir das Karree. Etwas fettiger, aber in der Zubereitung sehr ähnlich, ist der Schopf. Und für alle die eine deftige Unterlage brauchen, eignet sich das Brüst‘l.
2. Wie bereitet man das Fleisch optimal aufs Braten vor?
Das Fleisch vor dem Würzen mit dem Messer grob parieren, Sehnen, Silberhaut und Flachsen entfernen. Um den Geschmack nicht zu verfälschen benutzen wir nur Salz, Kümmel und etwas Senf, womit wir das Fleisch direkt vor dem Braten von allen Seiten einreiben.
3. Im Rohr – wie wird der Braten saftig und knusprig?
Das gewürzte Fleisch auf einen Bratenrost geben und ein Blech mit klarer Brühe unter den Braten stellen (alternativ auch Wasser mit etwas Wacholder, Lorbeer und Knoblauch). Immer darauf achten, dass genug Brühe im Blech ist während des Garens. Das Backrohr auf ca. 90°C Umluft einschalten und je nach Größe zwei bis drei Stunden garen. Sofern man einen ein Kernthermometer hat: die optimale Kerntemperatur ist 64°C. Achtung! Bei der Schweinebrust wird auf Grund des höheren Fettgehalts etwas mehr Temperatur benötigt.
In der Zwischenzeit die Fleischabschnitte und ein paar Schweineknochen in einem Topf mit etwas Öl und wenig Temperatur von allen Seiten goldbraun anrösten. Nach dem Ende der Garzeit den Ofen ausschalten, öffnen und das Fleisch nachrasten lassen. Nach rund 10 bis 15 Minuten mit der Brühe die Knochen aufgießen und den Bratensaft bis zur gewünschten Konsistenz einkochen lassen. Zuletzt mit Salz und Knoblauch gut abschmecken und warmstellen.
4. Kann man den Braten vor dem Servieren noch weiter verfeinern?
Schweinsbraten von allen Seiten gut anbraten und mit etwas Butter und frischen Kräutern arosieren (Gargut mit heißer Butter übergießen). Aufschneiden, anrichten und genießen!
5. Was mag ein Schweinsbraten gar nicht?
Ein klassischer Fehler ist das zu frühe Salzen, da dies Wasser zieht und das Fleisch trocken werden lässt (max. 30 min vor dem Einbraten). Ein weiterer Fehler ist das Anbraten des Fleisches vor dem Garen. Früher glaubte man, dass sich die „Poren“ des Fleisches dabei schließen. Heute weiß man, dass Fleisch keine Poren hat und dass das einzige, das man dadurch erreicht, eine trockene, nicht knusprige Kruste ist. Das Fleisch also immer erst vor dem Servieren/ Portionieren anbraten!
Der wohl häufigste Fehler ist, minderwertige Fleischqualität oder vormariniertes Fleisch zu verwenden, welches durch falsche Fütterung oder übereilter Mast sehr viel Wasser beim Braten verliert. Daher lohnt sich der Weg zum guten Fleischhauer.
Gutes Gelingen und Mahlzeit wünschen Benjamin Melcher und Erhard Schober!