Welche Hilfsmittel empfehlen Sie, wenn die Nasenschleimhaut geschwollen, die Atemwege fast zu sind?
Thurnher: Solange es sich um einen gewöhnlichen Schnupfen im Rahmen eines harmlosen Infekts handelt, empfehle ich pflegende Nasensprays, zum Beispiel mit Meersalz, oder abschwellende Nasentropfen.
Woran erkennt man einen gewöhnlichen Schnupfen?
Thurnher: Wenn Fieber hinzukommt oder das Sekret eitrig ist, ist es kein banaler Schnupfen mehr. Am häufigsten sind aber die Viren-bedingten klassischen Winterschnupfen. Auslöser sind häufig Rhinoviren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Diese nehmen am liebsten den Weg über die Nase bzw. die Nasenschleimhaut. Hauptmerkmal ist eine laufende Nase sowie die Verstopfung der Nase durch das Anschwellen der Schleimhäute.
Was würden Sie Schnupfen-Patienten außer Sprays und Tropfen noch empfehlen?
Thurnher: Auch die alten Hausmittel sind in der Regel sehr sinnvoll. Für Inhalationen verwenden Sie am besten Meer- oder auch Kochsalzwasser. Salzwasser per se ist leicht desinfizierend. Inhalationen befeuchten die Atemwege und lösen festsitzenden Schleim. Das lindert die Symptome. Insgesamt dauert so eine Erkältung mit Schnupfen rund sieben Tage – mit und ohne Behandlung.Wie denken Sie über die Hühnersuppe als Hausmittel gegen Infekte? Laut „Medical Tribune“ soll selbstgemachte Hühnersuppe ja erwiesenermaßen einen Effekt auf Infekte der oberen Atemwege haben.
Thurnher: Heiße Hühnersuppe zu essen ist sicher kein Fehler. Ich vermute aber, dass man auch Gemüsesuppe stattdessen nehmen könnte. Es geht um die Kombination aus Wärme und viel Flüssigkeit. Viel warme Flüssigkeit tut gut, weil sie die Nasenschleimhaut befeuchtet und gegen den zähen Schleim wirkt. In der Hühnersuppe wirken auch die Proteine, die ganz allgemein positiv für die Immunabwehr sind. Auch das Warmhalten der Halsregion durch Halswickel ist zu empfehlen.
Würden Sie auch zur Anwendung von Rotlichtlampen raten?
Thurnher: Nein, diese sind bei akuten Halsschmerzen nicht anzuraten. Ich würde sie für den gesamten HNO-Bereich für den Hausgebrauch nicht empfehlen.
In wenigen Wochen, wenn die Pollen fliegen, erwartet viele Menschen der nächste Schnupfen. Gelten dafür dieselben Tipps?
Thurnher: Nein, Allergien sind eine ganz andere Thematik. Wer jetzt Halskratzen hat, kann auf Hausmittel zurückgreifen. Wer im Frühling mit Beginn der Allergiesaison Symptome mit verlegter Nase o. Ä. bekommt, der sollte sie unbedingt ärztlich-diagnostisch abklären lassen.
Roswitha Jauk