Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) fordert einen Verschreibungsstopp von Diabetes-Medikamenten wie Ozempic als Abnehm-Therapie. Aktuell erhalten auch Patientinnen und Patienten ohne Zuckerkrankheit, die ihr Gewicht reduzieren wollen, Rezepte für solche Mittel. Das hat die Nachfrage massiv steigen lassen. Derzeit herrsche eine weltweite Verknappung dieser Arzneimittel (GLP-1-Rezeptor-Agonisten).

"Alle Ärzte und Ärztinnen werden von der ÖDG aufgerufen, in dieser Mangelsituation vorübergehend keine Verschreibungen dieser Substanzen zur Gewichtsreduktion bei Menschen, ohne Diabetes vorzunehmen, da in Österreich derzeit keine gleichwertigen Therapiealternativen für Menschen mit Diabetes verfügbar sind", betonte die ÖDG. Von jeglicher nicht anderen Verschreibung der Medikamente sei Abstand zu nehmen.

Diabetes-Patienten müssen Vorrang haben

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Für Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2, die sich bereits in Therapie befinden, müsste die Versorgung mit diesen Medikamenten sichergestellt werden – das sei jetzt die Priorität. "Ein akuter, ärztlich nicht geplanter Therapieabbruch einer laufenden GLP-1-RA-Therapie kann für Menschen mit Diabetes Typ 2 ungünstige gesundheitliche Folgen haben", sagt ÖDG-Präsident Martin Clodi.

Patienten und Patientinnen wurden aufgerufen, rechtzeitig mit ihrem behandelnden Diabetes-Team Kontakt aufzunehmen. Da die Medikamente dieser Wirkklasse äußerst effektiv sind, sei davon auszugehen, dass es nach dem Absetzen des Medikamentes aufgrund fehlender Verfügbarkeit zu einem Anstieg der Blutzuckerwerte kommt. Die ÖDG rechnet mit einer Verbesserung der Versorgungssituation im Laufe des ersten Halbjahres 2024.