Forschende haben einen "Schalter" identifiziert, der den Prozess der Fettverbrennung im Körper steuert. Sobald er aktiviert ist, werden Fette in die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, transportiert und dort zu Energie umgewandelt. Als molekularer Schalter fungiert dabei das Protein "Arf1", wie eine am Montag in "Nature Cell Biology" veröffentlichte Studie zeigt. Die Entdeckung könnte dazu beitragen, Krankheiten wie Diabetes und bestimmte Krebsarten besser zu verstehen.
"Arf1 hält damit den Stoffwechsel in Balance", sagte Studienleiterin Anne Spang im Gespräch mit der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag. Sie ist Professorin am Biozentrum der Universität Basel. Damit dieses komplexe System funktioniert, müssen verschiedene Prozesse genau aufeinander abgestimmt ablaufen.
Wie Fett zu Energie wird
Überschüssige Energie speichert unser Körper in Form von Fett. Benötigen wir diese Energie, zum Beispiel weil wir Sport treiben, zapft der Körper diese Fettreserven an. Dazu wird in den Mitochondrien Fett in ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt. Dieses Molekül liefert den Zellen Energie. Schon kleinste Störungen können dieses empfindliche System aus dem Gleichgewicht bringen. Schwere Krankheiten wie Diabetes oder Krebs können die Folge sein.
Die Forschenden des Biozentrums an der Universität Basel haben untersucht, wie der Körper diesen Prozess steuert. Dabei entdeckten sie, dass Arf1 eine wichtige Rolle spielt. Demnach gehen die Expertinnen und Experten davon aus, dass Arf1 die Umgebung der Kontaktstelle zwischen Fetttröpfchen und Mitochondrien so verändert, dass die Lipide in die Mitochondrien gelangen können.
Signalisiert der Körper also Energiebedarf, lässt Arf1 Lipide in die Mitochondrien hinein. Sobald der Energiebedarf gedeckt ist, wird der Transport gestoppt. Fehlt Arf1, oder ist es überaktiv, gerät das System aus dem Gleichgewicht.