An der Universität Basel ist ein neuer Impfstoff gegen Covid-19 in Tierversuchen erfolgreich getestet worden. Das auf abgewandelten Coronaviren beruhende Vakzin soll über die Nase oder über den Mund verabreicht werden können, wie die Uni am Montag mitteilte. Die für den Impfstoff abgewandelten Viren könnten zwar in Zellen eindringen und damit eine erwünschte Immunabwehr auslösen, heißt es in der Mitteilung. Sie könnten sich im Körper aber nicht vermehren.

Forschende des Departements Biomedizin der Universität Basel testeten den Impfstoff mit Nasentropfen an Hamstern. Dabei seien alle Tiere vor einer Erkrankung geschützt geblieben, hieß es. Zudem habe die Impfung verhindert, dass sich nicht geimpfte Tiere ansteckten. Als weiteren Vorteil nennt die Universität den Umstand, dass sich der Impfstoff rasch auf neue Varianten und auf andere Viren anpassen lasse. "Sollten neue Varianten oder gar ein 'Sars-CoV-3' auftauchen, ließe sich mit demselben Konzept sehr schnell ein passender Impfstoff herstellen", sagt Thomas Klimkait, Virologe an der Universität Basel. Außerdem eigne er sich für Menschen, die vor den neuartigen mRNA-Vakzinen oder vor Spritzen zurückschrecken würden.

Die Universität meldetet das Impfstoffkonzept zusammen mit dem Basler Unternehmen RocketVax entwickelt und zum Patent an. Klinische Studien an Menschen sollen bald folgen. Die Ergebnisse sollen in einem nächsten Schritt zur unabhängigen Begutachtung bei einem Fachjournal (peer review) eingereicht werden. Sie seien zudem auf einem Preprint-Server zugänglich.

Als Nasenspray zu verabreichende Impfstoffe sollen zum einen die Verabreichung vereinfachen, vor allem aber das Auslösen eines lokalen Immunschutzes in den Schleimhäuten der Atemwege fördern. Zusätzlich zu einer Reaktion des gesamten Immunsystems soll das schon die Infektion über die Atemwege verhindern. Die injizierbaren Vakzine schützen vor schweren Erkrankungen, deutlich weniger vor einer Infektion mit Sars-CoV-2.

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"Einerseits haben wir die systemische Immunantwort, zum Beispiel Antikörper, die man im Serum findet. Aber es kommt auch zu einer mukosalen Immunantwort, einer Immunantwort auf den Schleimhäuten", erklärt der steirische Impfstoffforscher Florian Krammer, der auch selbst mit Kolleginnen an einem nasalen Covid-Impfstoff forscht – wir haben hier darüber berichtet. "Bekommt man eine Impfung in den Muskel, bekommt man diese Immunantwort in den oberen Atemwegen nicht bzw. nur zu einem sehr geringen Prozentsatz."