Schon seit Längerem gibt es den Verdacht, dass eine Verbindung zwischen Fettleibigkeit und Asthma besteht. Neueste Ergebnisse der ganzheitlichen Langzeitstudie zur österreichischen Lungengesundheit würden nun erneut darauf hinweisen, hieß es anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 2. Mai in einer Aussendung der Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).
Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung und tritt in allen Altersgruppen häufig auf. In Österreich sind 4,4 Prozent der Bevölkerung betroffen, bei Kindern war und ist es die häufigste chronische Erkrankung überhaupt.
Starkes Übergewicht als möglicher Risikofaktor
Im Zuge der Studie zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang: Asthmatiker haben ein höheres Gewicht und einen höheren BMI. "Innerhalb der Asthma-Phänotypen war Fettleibigkeit bei nicht allergischen Asthmatikerinnen signifikant häufiger anzutreffen als bei allergischen Asthmatikerinnen (26,7 Prozent gegenüber 17,9 Prozent) und das nahm mit dem Alter zu. Dabei zeigte sich das viszerale Fett, also das Bauchfett, als besonders dominante Komponente", erklärte Robab Breyer-Kohansal von der Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen der Klinik Wien-Hietzing, die als Forschungsleiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Lungengesundheit tätig ist.
Ist also starkes Übergewicht ein eindeutiger Risikofaktor für Asthma? Laut Breyer-Kohansal könne man das noch nicht eindeutig sagen. Da Adipositas auch mit einer vermehrten Produktion von Entzündungsbotenstoffen durch das Fettgewebe einhergeht, was entzündliche Prozesse fördert und da Asthma eine chronisch entzündliche Lungenerkrankung ist, wäre ein ursächlicher Zusammenhang jedoch durchaus denkbar.
Übergewicht behindert jedenfalls per se die Atemfunktion und kann so schon Asthmabeschwerden verstärken. Zukünftige Untersuchungen sollen der Frage nachgehen, ob Asthma weniger belastend und leichter behandelbar ist, wenn übergewichtige Patientinnen und Patienten gezielt ihr Gewicht reduzieren.