Kreuz- oder Rückenschmerzen sind zum Großteil nicht bedrohlich und bedürfen keiner spezifischen Therapie, außer wenn fassbare organische Ursachen, wie u.a. ein Bandscheibenvorfall, eine Fraktur, eine schwerwiegende Osteoporose, Tumoransiedelungen (Metastasen) oder gewisse Infektionserkrankungen vorliegen. Gut 80 Prozent sind aber "unspezifische" bzw. "nicht spezifische" Rückenschmerzen, bei denen eine gefährliche auslösende Ursache primär nicht fassbar ist. In diesen Fällen soll ärztlicherseits keine "Überbehandlung" erfolgen.

Auch eine Krankschreibung ist nicht ratsam, die Betroffenen sollen nicht durch Bettruhe in eine kontraproduktive Inaktivität gedrängt werden. Vielmehr sollten konventionelle, konservative Maßnahmen eingesetzt werden. "Die Patientinnen und Patienten sind darüber zu informieren, dass die Schmerzen nicht gefährlich sind und Bewegung die Schmerzsituation sogar verbessert", sagt Richard Crevenna, Leiter der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin von Med Uni Wien und AKH Wien.

Die Maßnahmen zur Behandlung von Rückenschmerzen umfassen jene Information, die medikamentöse Schmerztherapie sowie Bewegungs- und Trainingstherapie, aber auch Wärmeanwendungen, die üblicherweise innerhalb von sechs Wochen zum Erfolg führen. Wenn nach dieser Zeit keine Besserung eingetreten ist, wird eine fachärztliche Diagnostik empfohlen.

Die "Interdisziplinäre Schmerzmedizin" sieht eine Chronifizierung von Rückenschmerz als Folge biopsychosozialer Faktoren. Sie hat eine umfassende Behandlung der Betroffenen zum Ziel. Dazu zählen eine Verbesserung der Fitness, Belastungskapazität, Koordination und Körperwahrnehmung sowie eine bessere Kontrolle der Belastungsgrenzen. Psychotherapeutische Interventionen zielen auf eine Verringerung der emotionalen Beeinträchtigung ab.

Das kann man bei akuten Schmerzen tun

Und was kann man selbst in einer akuten Situation tun? Ein erster Schritt können einfache Übungen zum Entspannen der Muskeln sein. Auch das Auflegen von Wärmflaschen und Ähnlichem auf den betroffenen Stellen kann helfen. Ist innerhalb einer Woche trotz diesen Versuchen keine Besserung eingetreten, sollte man nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen.

Auch mit der Wahl der Ernährung kann man etwas zur Rückengesundheit beitragen. Wenn man überwiegend übersäuerte und überzuckerte Nahrung zu sich nimmt, wirkt sich das negativ auf unser Stoffwechselmilieu aus. Der Körper ist dann anfälliger für Reizzustände und Entzündungen. Im Hinblick auf einen gesunden Rücken ist es vor allem wichtig, ausreichend Kalzium zu sich zu nehmen – etwa durch Naturjoghurt.

Am wichtigsten bleibt aber die Prävention: "Wenn man schon auf seinen Rücken achtet, bevor Beschwerden auftreten, kann man sich viel unnötiges Leid ersparen. Präventiv denken heißt dabei immer auch aktiv handeln", sagt Orthopäde Matthias Manke. Denn wer seinen Rücken gesund halten möchte, kommt nicht umher, sich zu bewegen.