Welchen Einfluss haben Ernährung wie auch Fettpolster auf unsere Psyche? Eine Frage, die mit verschiedensten Ansätzen in vielen Studien behandelt worden ist. "Erwiesen ist, dass es einen direkten Einfluss durch die Ernährung auf psychische Symptome gibt", erklärt Ernährungswissenschaftlerin Sonja Lackner von der Med Uni Graz. Was oft vergessen wird: Wir benötigen 20 Aminosäuren, die in der Nahrung vorkommen. "Wenn beispielsweise nicht genügend Tryptophan mit der Nahrung aufgenommen wird, kann nicht ausreichend Serotonin und in weiterer Folge Melatonin gebildet werden. Das heißt, wir haben dann zu wenige dieser Glückshormone, die positiv auf die Stimmung wirken", erklärt Lackner.
Wesentlich ist eine Balance der 20 verschiedenen Aminosäuren wie Tryptophan, das in Tofu, Sojabohnen, Linsen, Cashewnüssen, Hart- und Weichkäse, Pilzen, Eiern, Getreide vorkommt. Zudem sind Polyphenole, die in Äpfeln, Heidelbeeren, Weintrauben, Aroniabeeren, aber auch im Kaffee oder Kakao vorhanden sind, für Darmbakterien wichtig.
"Darmbakterien fermentieren die kurzkettigen Fettsäuren, die positiv als Modulator für die Bildung wichtiger Botenstoffe wirken", erklärt Lackner. Sie empfiehlt pro Tag für die nötige Balance im Darm drei Portionen Gemüse, zwei Portionen Obst, vier Portionen Kohlenhydratlieferanten wie Vollkorngetreideprodukte sowie hochwertige Eiweißquellen und Fette wie Rapsöl mit Omega-3-Fettsäuren.
"Wesentlich ist eben die Kombination zweier Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte und Getreide, also zum Beispiel Erbsen mit Reis oder Erdäpfel mit Ei. Wir benötigen 20 proteinogene Aminosäuren, damit der Organismus gut arbeiten kann. Wenn ich Erdäpfel mit Eiern kombiniere, habe ich das nötige Aminosäurenmuster abgedeckt. Wenn ich nur aus Hülsenfrüchten die Eiweiße aufnehme, fehlen Aminosäuren. Das kann zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen", erklärt die Expertin.
Manche Aminosäuren kann der Körper allerdings selbst herstellen. "Man soll sie aber trotzdem mit der Nahrung aufnehmen, damit man genügend Ressourcen hat. Es gibt aber neun essenzielle, also unentbehrliche, Aminosäuren, die der Körper nicht selbst aus anderen Stoffen herstellen kann und die somit immer über die Nahrung aufgenommen werden müssen", betont Lackner.