Endometriose ist ein Mysterium. Obwohl bis zu 15 Prozent aller Frauen gebärfähigen Alters betroffen sind. Der Leidensweg vieler Frauen ist meist langwierig. Das Mysterium basiert einerseits auf Unwissenheit, andererseits auf Tabuisierung. Die Unwissenheit bezieht sich auf die Erkrankung und ihre Symptome, die Tabuisierung betrifft die Menstruation selbst. Immer noch gilt diese als Thema, über das nicht gesprochen wird.
Das müsse sich ändern, sagt Marlene Pretis-Schader. Sie ist Beraterin am Grazer Frauengesundheitszentrum. "Wenn offener über die Periode gesprochen werden würde, wäre klar, dass keine Frau extrem starke Regelschmerzen aushalten muss." Treten solche – die Lebensqualität einschränkenden – Schmerzen jeden Monat neuerlich auf, sei dies ein Indiz für Endometriose. "Ist die Regel nur mit Schmerzmittel auszuhalten, sollte das abgeklärt werden."
Symptome können sehr unterschiedlich sein
Verursacht werden die Beschwerden durch gebärmutterähnliches Gewebe, das aber außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst – etwa im Bereich der Eierstöcke, der Scheide, des Darmes, in oder auf der Harnblase, aber auch außerhalb des Becken- oder Bauchraumes. Das Gewebe verhält sich aber wie die Schleimhaut innerhalb der Gebärmutter: Es wächst und blutet unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone – also wenn eine Frau ihre Regel hat. Allerdings können die Symptome sehr unterschiedlich ausfallen – manche Betroffene haben starke Schmerzen, wieder andere sind kaum eingeschränkt.
Dies erschwert häufig auch die Diagnose. "Ein früher Befund ist aber wichtig, denn je später dieser erfolgt, umso ausgeprägter ist meist die Erkrankung." So haben etwa 50 Prozent der Frauen mit Endometriose ein Problem mit unerfülltem Kinderwunsch. Die Behandlung von Endometriose muss sehr individuell erfolgen. Aus diesem Grund übernimmt die Österreichische Gesundheitskasse seit Kurzem die Kosten für hormonelle Kombinationspräparate (Antibabypille), wenn diese aufgrund der Diagnose Endometriose verschrieben werden, um die Erkrankung zu therapieren.