Klären wir die Begriffe. Das Wort Schamlippen taucht in der ästhetischen Chirurgie nicht mehr auf, "es heißt Vulvalippen, denn es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste", sagt Barbara Gebhard. Die Ärztin ist plastische Chirurgin am Brustzentrum des Hanusch Krankenhauses und betreibt eine Ordination für ästhetische Eingriffe. Diese drehen sich immer öfter nicht mehr nur um Falten im Gesicht, sondern um den Intimbereich.

Ist es also ein Trend, Vulvalippen zu optimieren?

"Es ist ein schambesetztes Thema und Patientinnen haben einen hohen Leidensdruck, ehe sie zu mir kommen. Dabei geht es um Druckstellen, auch um Verletzungen beim Geschlechtsverkehr durch zu lange Vulvalippen", so Gebhard. Vor allem ältere Frauen seien davon betroffen. "Die meisten Patientinnen sind so um die 50 Jahre alt."

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Was wird gemacht? Man kann sowohl die äußeren, als auch die inneren Vulvalippen korrigieren, im Normalfall werden sie kleiner gemacht. Zuerst allerdings, so Gebhard, wird beraten, denn "das Gespräch ist bei allen Arten der ästhetischen Korrekturen das wichtigste. Zu verstehen, warum eine Frau das möchte. Manchmal ist es das Problem, keine Bikinihose mehr tragen zu können, weil die Vulvalippen durchrutschen, aber es geht auch um Schmerzen."

Bedenklich hingegen findet die Ärztin den Trend, der von den sozialen Medien ausgeht. "Junge Frauen kommen zu mir mit einem Foto, das mit Filtern bearbeitet wurde und wollen so aussehen. Das ist vollständig abzulehnen. Es sind verzerrte Realitäten, die vielfache Risiken bergen."