Schon seit Jahrzehnten wird an Impfstoffen gegen gewisse Krebsarten geforscht. So etwa an der University of Washington School of Medicine in den USA. Dort arbeitet man seit rund 20 Jahren an einem Impfstoff gegen Brustkrebs. Nun kann ein erster großer Erfolg verzeichnet werden. Bei 30 Prozent aller Krebsfälle bei Frauen handelt es sich um Brustkrebs. Somit ist es die häufigste Krebsart bei weiblichen Personen.

Von Brustkrebs gibt es mehrere Arten, die Impfung richtet sich gegen eine davon – HER2-positivem Brustkrebs. Dieser tritt vor allem bei jungen Frauen auf. Diese Form von Brustkrebs ist nicht erblich, aber gilt als sehr aggressiv. Er wächst sehr schnell und ist in vielen Fällen wiederkehrend. HER bedeutet Humaner Epidermaler Rezeptor und ist ein Wachstumsfaktor. Im Fall einer Erkrankung führt dieser dazu, dass sich Zellen viel häufiger teilen als üblich. So entsteht ein Tumor, der immer mehr wächst. Bei rund 20 Prozent aller Brustkrebsfälle handelt es sich um HER2-positive Mammakarzinome.

So lief die Studie ab

Der neue Impfstoff ist ein Vakzin auf DNA-Basis. Dabei handelt es sich aber um keinen vorbeugenden Impfstoff, sondern um einen, der bei bereits erkrankten Menschen eingesetzt wird. Ziel ist es, dass der Krebs nach der Behandlung nicht erneut auftritt. Die erste Testphase ist nun abgeschlossen. Dabei wurde 66 Frauen, die an ebenjenem Brustkrebs erkrankt waren, der Impfstoff verabreicht. Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen geteilt. Jede Gruppe bekam denselben Impfstoff – allerdings in unterschiedlicher Dosierung (10, 100 und 500 Mikrogramm).

Die Teilnehmenden wurden über 13 Jahre lang regelmäßig untersucht. Dabei zeigte sich: Die mittlere Impfdosis war die wirksamste. Und: Alle Impfdosen schienen die Überlebenschance der Patientinnen zu erhöhen. Denn sehr häufig überleben Betroffene dieser Art von Brustkrebs nach ihrer Erkrankung nicht länger als fünf Jahre. Im Rahmen der Studie zeigte sich aber, dass 80 Prozent der Teilnehmenden nach zehn Jahren noch am Leben waren.

Nächste Schritte

Weiter geprüft werden muss der Impfstoff natürlich noch. Die Forschenden zeigen sich aber positiv gestimmt und hoffen, dass dieser Impfstoff den Grundstein für eine Impfung gegen mehrere Formen von Brustkrebs legen könnte. Aber heißt das auch, dass diese Impfung schon bald verfügbar sein wird? Bis dahin wird es noch ein paar Jahre dauern. Denn noch muss das Vakzin weitere Testphasen durchlaufen.