Joggen, Yoga im Park, ab ins Gym oder einfach nur spazieren gehen? Wie viel Sport notwendig ist, um körperlich fit zu bleiben, darüber scheiden sich im Internet und besonders auf sozialen Medien die Geister. Neben Fitness und Ernährungs-Influencern, die ihre Follower mit Tipps und Tricks für einen gesünderen Alltag versorgen, beschäftigt sich auch die Wissenschaft seit Langem mit dem Thema.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche. Dadurch können Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen vorgebeugt werden. Wichtig ist, dass zumindest moderate Bewegung gemacht wird: Je intensiver das Training, umso mehr verkürzt sich der empfohlene Zeitrahmen. Sind es bei flotten Spaziergängen noch 150 Minuten, empfehlen die Experten beim Joggen mindestens 75 Minuten pro Woche.
Jeden Tag ein bisschen
Wie internationale Studien zeigen, müssen die zweieinhalb Stunden jedoch nicht an einem Stück, oder auf zwei bis drei Einheiten pro Woche verteilt ausgeübt werden. Eine in "The Lancet" veröffentlichte Untersuchung aus Taiwan zeigte schon 2011, dass bereits zehn Minuten am Tag helfen, um gesünder zu bleiben.
Eine Nachfolgeuntersuchung des brasilianischen Forschers Mauritio dos Santos bewies, dass auch reine Wochenendsportler die positiven Auswirkungen für sich beanspruchen können. Dos Santos und sein Team zeigten sogar, dass bei Menschen, die ausschließlich am Wochenende sporteln, Krebserkrankungen um bis zu 13 Prozent seltener auftreten, als bei jenen, die sich kaum bis gar nicht bewegen.
Stehtisch gegen Diabetes
Sich regelmäßig zu bewegen, kann aber auch bei kürzeren Einheiten herausfordernd sein. Lange Arbeitstage, beispielsweise im Büro können ziemlich auslaugend sein und abends verspürt man eher den Ruf der gemütlichen Couch als nach einem Spaziergang bei Minusgraden.
Auch hier kann mit wenigen Kniffen Abhilfe geschafft werden. Das zeigt eine neuerliche Untersuchung der Univercity of Leicter zur körperlichen Gesundheit am Arbeitsplatz. Rund drei Viertel unseres Arbeitstages verbringen wir nämlich durchschnittlich im Sitzen. Das verstärkt nicht nur sogenannte "Sitzkrankheiten", wie Gelenkschmerzen und Rückenprobleme, sondern erhöht auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Diabetes Typ-2 deutlich.
Um dem entgegenzuwirken, empfehlen die Wissenschaftler rund um Studienautorin Charlotte Edwardson, etwa höhenverstellbare Tische zu verwenden und hin und wieder im Stehen zu arbeiten. Zwei Stunden pro Tag werden hier empfohlen. Wer nicht nur stehen möchte, kann auch darauf zurückgreifen, einzelne Arbeiten im Gehen zu erledigen. Das bietet sich bei Telefonaten an, oder wenn E-Mails über das Handy gelesen und beantwortet werden können.
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Sarah Marie Piskur